Logo: FRKRund 12 Millionen Kabelhaushalte werden in Deutschland nicht von den drei großen Netzbetreibern Unity Media, Kabel BW oder Kabel Deutschland versorgt, sondern von unabhängigen mittelständischen Kabelnetzbetreibern. Da Arena, das Ende vergangenen Jahres die Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga erworben hat, jedoch nicht mit deren Verband FRK über die Einspeisung verhandeln will, droht dieser jetzt mit einem Abwandern zu T-Online.

Heinz-Peter Labonte, Vorstandssprecher des Fachverbands Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK), der die mittelständischen Kabelnetzbetreiber vertritt, sagte, Arena sperre damit immerhin rund ein Drittel der deutschen Kabelhaushalte aus. Die ablehnende Haltung von Arena resultiere aus durch "Unkenntnis der Marktstrukturen und sprachlich bedingte Kundenferne verursachte Fehler". Damit trete Arena 12 Millionen Kabelhaushalten "gegen das Schienbein". Mit der Entscheidung, die mittelständischen Kabelnetzbetreiber zu ignorieren, werde Arena die selbst gesetzten Reichweitenziele in absehbarer Zeit nicht erfüllen können, ist Labonte überzeugt.

Eine Ausweichmöglichkeit hat der FRK allerdings auch schon im Auge. So strebe man nun Gespräche mit der Deutschen Telekom über eine Weiterverbreitung der Bundesliga-Übertragungen an, da viele der im FRK zusammengeschlossenen Firmen ohnehin schon Internetdienste anbiete. T-Online hat ab der kommenden Saison die Internetübertragungsrechte für die Bundesliga erworben.

Die Drohung des FRK ist nicht das einzige Problem, vor dem Arena wenige Monate vor dem Start der neuen Saison steht. So gibt es nach wie vor auch keine Einigung mit dem größten Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland. Auch mit Kabel BW wurde noch kein Vertrag abgeschlossen. Und bei Premiere versucht man ebenfalls noch über das Hintertürchen IPTV an Bundesliga-Livebilder zu kommen.