Foto: Sandra SchwittauDie Bücher der „Simpsons“ sind in der Synchronisation auch sehr gut adaptiert. Sie sprachen ja schon die Seitenhiebe auf die amerikanischen Lebensverhältnisse an. Aber auch der Humor ist ja ein anderer in Amerika.

Der funktioniert hier nicht immer. Die Serie ist gespickt mit Anspielungen und bekannten amerikanischen Stimmen und da bleibt natürlich manchmal was auf der Strecke. Wie will man Nixons Stimme oder den Slang von George W. Bush ins deutsche rüberbringen? Das ist eigentlich unmöglich, trotzdem ist die Synchronisation der „Simpsons“ sehr gut, auch wenn immer ein bisschen Charme verloren geht.

Deutschland hat ja auch eine vergleichsweise starke Synchronisationskultur.

Die stärkste weltweit. Die Deutschen haben schon vor dem zweiten Weltkrieg synchronisiert. Bei uns ist das eine richtig professionelle Branche. In Japan zum Beispiel spricht ein Mann alle männlichen und eine Frau alle weiblichen Rollen und das war's. Dagegen wird das in Deutschland viel gewissenhafter gemacht.

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Schaut man zu unseren europäischen Nachbarn, sieht man, dass verhältnismäßig wenig synchronisiert wird. Da arbeitet man bei amerikanischen Produktionen eher mit Untertiteln. Wäre es denkbar, dass Deutschland sich mittelfristig im Zuge der internationalen Anpassung auch dorthin bewegt?

Ich glaube, es wird sich da so schnell nichts ändern. Ich weiß, welche Probleme die Sender haben, wenn sie Filme mit Untertiteln zeigen – und seien es nur Dokumentationen. Der deutsche Normalzuschauer schaltet da gerne weg. Es gibt hier eine gewisse Angst vor Untertiteln. Ich persönlich beneide die Holländer, die alle Englisch sprechen, weil sie mit englischen Filmen aufgewachsen sind. Die Bereitschaft fremde Sprache zu sprechen würde damit auch gefördert werden. Ich will natürlich meinen Markt nicht kaputt machen, aber ich persönlich sehe lieber im Original. Es kommt wohl auf das Genre des Films an. Ansonsten finde ich Atmosphäre wichtiger. Einen chinesischen Gerichtsfilm würde ich aber doch gerne synchronisiert sehen (lacht).
 


Wir reden jetzt schon ein Weilchen, und es fällt schwer, zu glauben, dass Sie die Stimme von Bart Simpson sind. Ihre Stimme klingt ganz anders.


Gott sei dank!

Wieso?

Ich denke ich würde meine Freunde und Familie damit wahnsinnig machen und ausser dem ist es für meine Arbeit natürlich von Vorteil, denn Hillary Swank, Eva Mendez, Milla Jovovich oder Björk können ja nicht wie Bart Simpson klingen.