Mit dem Titelbild der Juli-Ausgabe sorgte das Satiremagazin "Titanic" offenbar für reichlich Wirbel im Vatikan. Nun hat das Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung erlassen, die dem Verlag eine weitere Verbreitung untersagt. Auch die entsprechenden Bilder im Internet müssen gesperrt werden. Die bereits ausgelieferten Exemplare müssen allerdings nicht zurückgeholt werden. Inzwischen kündigte Chefredakteur Leo Fischer an, dass man das umstrittene Titelbild tatsächlich nicht mehr weiter verbreiten will.

Auf dem Cover geht es um den sogenannten "Vatileaks"-Skandal. Zu sehen ist Papst Benedikt XVI. mit einem gelben Fleck auf seiner Soutane. Als Unterschrift wählten die "Titanic"-Macher hinsichtlich des Skandals: "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden!". Und auch auf der Rückseite war ein Fleck zu sehen - diesmal braun und versehen mit dem Text "Noch eine undichte Stelle gefunden!". In einer ersten Stellungnahme hatte Chefredakteur Leo Fischer zumindest den gelben Fleck zu erklären versucht: "Benedikt muss uns missverstanden haben", sagte er.

Der Titel zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Spitzelaffäre feiert und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet hat. Fischer: "Es ist allgemein bekannt, dass der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks 'Fanta' ist." Inzwischen ziehrt ein neues Bild des Papstes die Website der "Titanic" - diesmal heißt es: "Titanic verboten! Der Papst im Freudenrausch". Gezeigt wird der Papst mit zwei offenen Fanta-Flaschen. Beim "Titanic"-Verlag in Frankfurt am Main gibt man sich somit also trotzig.

Doch auch wenn das Satiremagazin das Titelbild seiner Juli-Ausgabe nicht weiter verbreiten darf: Die öffentliche Aufmerksamkeit hätte durch die Klage des Papstes größer kaum sein können. Auf der "Titanic"-Internetseite heißt es nun allerdings an die Leser gerichtet: "Hätten Sie doch noch das aktuelle Heft gekauft! Jetzt hat es der Papst verboten!"

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