Die Reihe "Deutschlands Beste!" entwickelt sich fürs ZDF weiter zu einer veritablen Peinlichkeit. Zunächst hatten Boris Rosenkranz und Stefan Niggemeier berichtet, dass das ZDF zwar eine große beworbene Internet-Abstimmung veranstaltet und zudem die Programmzeitschrift "Hörzu" seine Leser ebenfalls zu einer Abstimmung per Post aufgefordert hatte - beides aber gar keinen Einfluss auf das Ranking hatte. Das ZDF erklärte, dass das Ranking der Sendung lediglich auf einer repräsentativen Forsa-Umfrage basierte. Online- und Leser-Voting wären somit völlig irrelevant gewesen, obwohl das ZDF auch noch während der Sendung etwas anderes behauptet hatte.

Nun hat das ZDF noch einmal nachgeforscht - und macht das Chaos damit endgültig perfekt. Das ZDF erläutert, dass sich bei einer Auswertung herausgestellt habe, dass das Online-Voting "durch Fan-Gruppen stark beeinflusst worden war" - was bei einer alles anderen als repräsentativen Form wie dem Internet-Voting auch nicht weiter überraschen kann. Zu diesem Zeitpunkt habe die Redaktion sich jedenfalls entschieden, sich allein auf die repräsentative Forsa-Umfrage zu stützen. Allerdings habe sich bei einer internen Nachprüfung nun herausgestellt, dass die Ergebnisse des Zuschauer-Votings doch mit den Ergebnisse der Forsa-Umfrage vermischt worden seien - heraus kam damit also kurz gesagt weder etwas Repräsentatives noch das Ergebnis der User-Abstimmung, sondern ein Murks irgendwo dazwischen.

ZDF-Show-Chef Oliver Fuchs erklärt am Dienstagnachmittag: "Dieses Vorgehen war methodisch unsauber und somit falsch. Dafür entschuldige ich mich bei unseren Zuschauern, den Teilnehmern der Sendung und bei allen, die abgestimmt haben. Künftig wird das ZDF bei ‚Deutschlands Beste!‘ auf Internet-Votings verzichten und ausschließlich auf repräsentative Umfragen setzen." Ernst nehmen dürfte man die Sendung künftig aber ohnehin noch weniger als ohnehin schon.

Die "Hörzu" deren Ergebnisse ihrer Leser-Abstimmung anders als die der Internet-Abstimmung zumindest nach aktuellem Nachforschungsstand nicht mit eingeflossen ist, zeigt sich verschnupft und erklärt laut stefan-niggemeier.de: "Die aktuellen Entwicklungen um die Sendung 'Deutschlands Beste' haben uns überrascht: Das 'Hörzu'-Team hat selbst erst aus den Medien erfahren, dass die Stimmen ihrer Leser nicht in das endgültige Voting-Ergebnisse eingeflossen sind. Dies hat das ZDF uns gegenüber mittlerweile auch bestätigt. Wir empfinden dieses Vorgehen als höchst befremdlich. Aktuell stimmen wir intern das weitere Vorgehen ab und prüfen eventuelle rechtliche Schritte."

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