1997 startete die Bullyparade bei ProSieben und legte den Grundstein für den Erfolg von Michael "Bully" Herbig, auch wenn sie anfangs wirklich kein großer Erfolg war, wie Herbig im Interview mit Giovanni di Lorenzo im "Zeit-Magazin" nochmal anführt. "Heute wird ganz gern von einer Kultshow gesprochen. Die Wahrheit ist: Die ersten Staffeln hat kaum jemand gesehen! (...) Wenn ich mir jetzt überlege, es hätte damals Facebook oder Twitter gegeben - die hätten uns wahrscheinlich weggeblasen." So lief die Show aber immerhin ins Jahr 2002. Vor allem aber entstand aus ihr Bullys größter Kinohit "Der Schuh des Manitu", aber auch spätere Filme wie "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" oder "Lissi und der wilde Kaiser".

Seitdem habe es fortwährend die Frage danach gegeben, die "Bullyparade" nochmal neu aufzulegen. Nun gibt man dieser Forderung nach: Anlässlich des 20-jährigen "Bullyparade"-Jubilläums will Herbig die "Bullyparade" im Stil eines Episodenfilms auf die große Leinwand bringen. Er kündigt an: "Da wird alles drin sein, (...) die beliebtesten Figuren, dazu gehörten Winnetou und Old Shatterhand, Mr. Spuck, Kork, Schrotty, da gehörten Sissi und Franz dazu, die wir ja im Kinofilm noch nie gezeigt haben. Und zwei Überraschungen wird es auch geben."

Doch damit will "Bully" es dann auch bewenden lassen und sich aus dem komödiantischen Fach zurückziehen. "Darauf wird es hinauslaufen. Ich bin jetzt 47, und ich weiß halt nicht, ob ich mit 50 noch in Frauenklamotten steigen möchte. Oder auf ein Pferd. (...) Ich bin ja nicht auf die Welt gekommen und habe gesagt, ich bin jetzt Komiker, sondern ich wollte immer Filme machen." Und da hat er das nächste Projekt auch schon im Auge - allerdings einen Film, der "mit Ansage nicht lustig" werden soll. Stattdessen plane er gemeinsam mit Roland Emmerich einen Thriller über die Familien Strelzyck und Wetzel, die 1979 mit einem Heißluftballon aus der DDR geflohen sind. "Die Story ist Anfang der achtziger Jahre von Disney verfilmt worden. Mittlerweile sind aber aus den Stasi-Akten Details bekannt geworden, die man damals nicht kennen konnte", so Herbig im "Zeit-Magazin".

Dass es durchaus ein Risiko ist, sich von den Komödien abzuwenden, ist auch Herbig klar. Daher hat er sich zunächst auch auf das lustige Fach konzentriert. "Ich wollte die Fans nicht enttäuschen. Wir haben einen Film gemacht, der hat die Leute wirklich glücklich gemacht. Da haben sich Menschen bedankt, dass ihre im Sterben liegende Schwester noch mal lachen konnte. Wir bekamen Wäschekörbe voller Post! Bis heute ist das so. Und da war mir klar, ich kann nicht von heute auf morgen das Genre wechseln." Nun scheint dieser Zeitpunkt aber gekommen - und Herbig kann nur aufs Publikum hoffen: "Für mich wäre es ein Traum, wenn Leute von mir einen Thriller akzeptieren würden."