Der Journalist Günther Lachmann wird nicht mehr für die "Welt" tätig sein. "Welt"-Herausgeber Stefan Aust kündigte Lachmanns Rauswurf am Samstag via Twitter an. Hintergrund ist ein Konflikt, der in Zusammenhang mit der AfD steht. Nach Angaben des nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzenden Marcus Pretzell soll Lachmann der Partei angeboten haben, als Berater für sie zu arbeiten - für ein Honorar in Höhe von 4.000 Euro pro Monat. Seinen Job bei der "Welt" wollte er demnach jedoch nicht aufgeben.

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Der Springer-Verlag, zu dem die "Welt" gehört, hatte sich bis zuletzt hinter Lachmann gestellt. "Günther Lachmann hat eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Ich habe ihn dazu ermutigt, rechtliche Schritte zu ergreifen, was er auch tut. Der Verlag unterstützt ihn dabei", ließ Stefan Aust noch am Freitag gegenüber "Spiegel Online" ausrichten. Nun also die Wende: "Solange wir Mitarbeitern kein unredliches Verhalten nachweisen können, stehen wir hinter ihnen, wenn es andere Informationen gibt, trennen wir uns von ihnen", betonte Aust nun.

Auslöser für die Entscheidung, sich von Günther Lachmann zu trennen, sind offenbar mehrere nun bekannt gewordene Emails, die der Journalist an Pretzells Pressesprecherin geschrieben haben soll. Die nationalkonservative Zeitung "Junge Freiheit" zitierte am Samstag aus ihnen. So soll Lachmann geschrieben haben: "Wir sprachen gestern darüber, wie die AfD ihr national-konservatives Stigma los wird. Dazu kam mir eine Idee, die ich schnell mal aufgeschrieben habe. Lassen sie sich den Text mal einige Tage durch den Kopf gehen.“

Dem Bericht zufolge umfasste das Schreiben auch ein stichpunktartiges Konzept, in dem Lachmann der AfD empfahl, sich zu einer "Partei der verantwortungsbewussten Demokratie" zu entwickeln. Nur vier Tage später soll Lachmann ein "Konzept für ein Manifest der Verantwortungsdemokratie“ hinterhergeschoben haben.