Der verpasste "ZDF-Morgenmagazin"-Auftritt von Frauke Petry erhitzt noch immer die Gemüter. Nachdem die AfD-Chefin am Montag nicht zum vereinbarten Gespräch erschienen war, sagte sie die erneute Einladung für den Dienstag ab. Von "Terminschwierigkeiten" ist die Rede. Anstelle von Petry war am Dienstagmorgen dagegen André Poggenburg, der Landesvorsitzende der AfD Sachsen-Anhalt, zum Gespräch im Studio erschienen.

Nicht die erste Absage der AfD-Chefin: Nach Angaben von "Morgenmagazin"-Redaktionsleiter Thomas Fuhrmann hätte Frauke Petry bereits vor zwei Wochen in der Sendung zu Gast sein sollen - einen Tag vor dem geplanten Auftritt habe sie jedoch abgesagt. Bezüglich des verpassten Auftritts vom Montag verwies AfD-Sprecher Christian Lüth gegenüber "Spiegel Online" auf eine Hackerangriff. Eine DDoS-Attacke habe dazu geführt, dass der vorgesehene Termin per Mail nicht an Petry weitergeleitet werden konnte.

Die technischen Probleme habe man auch im Telefonat mit dem ZDF erklärt. Davon will man beim ZDF wiederum nichts gehört haben: Der Pressesprecher habe weder den DDoS-Angriff noch technische Probleme beim E-Mail-Versand erwähnt, betonte der "Moma"-Redaktionsleiter auf "Spiegel Online"-Nachfrage. Moderatorin Dunja Hayali äußerte sich auf Facebook ähnlich: "Herr Lüth rief uns erst nach der Sendung zurück, mit der Aussage, es täte Ihnen leid, Frauke Petry hätte den Termin vergessen. Weder wurde dabei ein DDoS-Angriff, noch technische Probleme beim E-Mail-Versand erwähnt. Unsere Kommunikation lief über SMS und Telefon."

Ein Auftritt von Frauke Petry im "Morgenmagazin" ist nun erst mal nicht mehr geplant. "Wir werden auch weiterhin über die AfD berichten, sehen derzeit aber keine journalistische Notwendigkeit, Frauke Petry noch mal einzuladen", sagte Thomas Fuhrmann zu "Spiegel Online". Und Dunja Hayali mahnte zu Gelassenheit: "Jetzt entspannen wir uns alle und machen einfach das, was wir am besten können - unseren Job."

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