Der Tod seines Sohnes und die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - es waren ohne Zweifel schwere Monate, die hinter Franz Beckenbauer liegen. Dennoch stand der "Kaiser" zuletzt wieder regelmäßig für Sky als Fußball-Experte vor der Kamera. Sein Einsatz im Rahmen der Berichterstattung zum Champions-League-Rückspiel zwischen dem FC Bayern München und Juventus Turin wird nun dennoch sein vorerst letzter sein, wie Sky am frühen Mittwochabend bestätigte.

Nach Angaben des Pay-TV-Senders handelt es sich dabei um Beckenbauers eigene Entscheidung. Nach den turbulenten Ereignissen der letzten Monate sei es sein Wunsch, mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben. Deshalb habe er Sky gebeten, die langjährige Zusammenarbeit nach dieser Partie auf unbestimmte Zeit nicht fortzuführen. "Ich bin jetzt 70 Jahre alt, stehe seit über 50 Jahren in der Öffentlichkeit und bin für den Fußball - ob als Spieler, Trainer oder Funktionär - zig Mal um die Welt gereist. Nach so langer Zeit möchte ich mir eine Pause gönnen", ließ Beckenbauer ausrichten.

"Sky sowie all den langjährigen Weggefährten und Kollegen dort danke ich für die intensive und gute Partnerschaft über die Jahre, und ich freue mich auf weiterhin viele spannende und unterhaltsame Fußballsendungen", sagte Beckenbauer weiter. Dass er nach Bekanntwerden des Skandals um die WM-Vergabe, bei dessen Umgang Beckenbauer keine allzu gute Figur abgab, vergleichsweise schnell wieder für Sky tätig war, brachte dem Sender vor einigen Wochen auch Kritik ein. Dennoch endet mit Beckenbauers Abschied jetzt eine echte Ära: 25 Jahre lang stand er Sky und dem Vorgänger-Sender Premiere als Experte am Spielfeldrand zur Verfügung.

Carsten Schmidt, CEO von Sky Deutschland: "Wir respektieren diesen Wunsch von Franz Beckenbauer und nehmen ihn mit Bedauern zur Kenntnis. Es war allen Kollegen bei Sky sowie mir selbst eine große Freude, über insgesamt 25 Jahre mit Franz zusammenzuarbeiten. Seine Persönlichkeit und seine fachkundigen Analysen haben unsere Sendungen ebenso bereichert wie seine charmante Art. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und bedanken uns bei ihm für seine Unterstützung."

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Für Sky ist es schon der zweite prominente Abschied innerhalb kurzer Zeit: Erst vor wenigen Wochen hatte Chefkommentator Marcel Reif angekündigt, zum Ende der Saison seinen Platz am Mikrofon des Bezahlsenders räumen zu wollen.

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