Gruner + Jahr zieht sich weitgehend aus dem österreichischen Zeitschriftenmarkt zurück und trennt sich von seiner Mehrheitsbeteiligung an der österreichischen Verlagsgruppe News. Zu einem nicht genannten Preis wird der 75-Prozent-Anteil an Horst Pirker verkauft, der seit zwei Jahren bereits die Geschäfte der VGN führt. Die Verlagsgruppe News ist nach eigenen Angaben der größte Magazin-Verlag Österreichs, der 1992 mit der Gründung des Nachrichtenmagazins "News" entstand. Im Verlag erscheinen auch zahlreiche andere Zeitschriften wie "Woman", "Profil", "TV Media", "E-Media" oder die "Auto Revue". Zuletzt hatte er rote Zahlen geschrieben und fährt bereits seit längerem einen Sanierungskurs.

G+J-Chefin Julia Jäkel erklärt den Ausstieg mit der Konzentration auf digitales Wachstum und die Kernmärkte Deutschland und Österreich: "Wir sind mit Entschiedenheit dabei, alle unsere Geschäfte darauf zu prüfen, wie sie zu dem sich neu formenden Gruner + Jahr passen. Unser strategischer Schwerpunkt liegt dabei auf der Transformation aller unserer Geschäfte, zuvorderst in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich, und raschem digitalen Wachstum." Zwischen der Verlagsgruppe News und Gruner + Jahr soll es trotz der Trennung eine enge Zusammenarbeit in Vertrieb, Vermarktung, im Bereich Content Communication und bei redaktionellen Kooperationen geben.

Über Horst Pirker sagt Jäkel: "Er steht für die Zukunft der VGN - und damit auch für die bestmögliche Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was uns besonders wichtig war. Horst Pirker ist ein erstklassiger Verlagschef und ein echter Unternehmer. Wir haben sehr gut und sehr gern mit ihm zusammengearbeitet." Pirker selbst sagt: "Alle Mitarbeiter der VGN sind Gruner + Jahr zu großem Dank verpflichtet. Gruner + Jahr hat stets, auch noch zuletzt, alle seine Verpflichtungen als Hauptgesellschafter mehr als erfüllt, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die VGN kann den weiteren Restrukturierungsprozess nun dementsprechend gestärkt angehen. Wir werden Gruner + Jahr sehr freundschaftlich verbunden und weiterhin miteinander im Geschäft bleiben. Als neuer Haupteigentümer werde ich, zusammen mit allen Kolleginnen und Kollegen, mit Herzblut an der Weiterentwicklung der VGN arbeiten."