Dem Fernsehen sind die Ausreden ausgegangen: Im On-Demand-Zeitalter ist die Geduld des Publikums verschwindend gering und die Erwartungshaltung groß; manchmal vielleicht auch zu groß. Aber wer seine Zuschauer nicht verprellen will, muss mithalten so gut es geht: Gerade gesehenes Programm wird unmittelbar auf Abruf in der Mediathek erwartet. Wo es anfangs reichte, wenn eine Sendung am kommenden Tag online verfügbar war, wirkt jetzt selbst eine einstündige Verzögerung schon zu lang. Wenn die Geräte - vom Smartphone bis zum Ultra HD-Fernseher - so vielfältig und unterschiedlich sind wie nie zuvor, braucht es unterschiedliche Streaming-Qualitäten.

Das ist nur ein Aspekt des Broadcastings, der für die Zuschauer keiner sein sollte. Sie erwarten und sollten bekommen. Für Produktionsfirmen, Produktionsdienstleister und Sender hingegen sind mit den neuen Möglichkeiten auch die Herausforderungen gewachsen. Nicht nur bei der Online-Ausspielung von TV-Content. Schon bei der Produktion: Ist HD wirklich schon Standard? Braucht es bereits 4K-Equipment? Und wie verträgt sich die kleine, geliebte GoPro-Kamera eigentlich mit den ungleich größeren und ungleich teureren Ausstattungen des traditionellen Film- und Fernsehgeschäfts?

Seit Jahren sinkende Preise und niedrigere Einstiegshürden werfen darüber hinaus auch Berufsbilder und Ausbildungen über den Haufen: Alter und Berufserfahrung sind weiterhin Qualitäten, aber nicht mehr die einzigen. Welche Ausbildungen braucht der Nachwuchs, der sich dem Filmen nicht nur autodidaktisch genähert hat - sondern oftmals selbst filmt, bearbeitet, finalisiert, distribuiert und vermarktet? Und welche Berufsbilder suchen die Firmen der Branche ganz konkret in Zeiten, in denen scheinbar die eierlegende Wollmilchsau das Maß der Dinge ist.

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Die technischen Buzzwords des Jahres sind Virtual Reality und HDR, aber wer hat welches Interesse daran - und wer eigentlich welchen Nutzen? Was ist überhaupt aus 3D-Fernsehen geworden, was einst mal die Zukunft werden sollte? Einordnungen und Erklärung in der Welt der Kürzel und Buzzwords - auch das gehört zur neuen Themenreihe mit der das Medienmagazin DWDL.de in den kommenden sechs Wochen die Herausforderungen der Produktion und Distribution von geliebten Serien und Live-Events beleuchten wird.

Bereits zum zweiten Mal berichtet das Medienmagazin DWDL.de dann Mitte April auch direkt aus Las Vegas von der NAB Show 2016, der weltgrößten Fachmesse für Broadcasting. Die wichtigsten Trends der Messe damals - im Jahr 2012 - waren 4K und Drohnen. 3D langweilte die Aussteller bereits: Das sei ja schon etabliert. Über neue Trends und neue Irrtümer berichten wir Mitte April mit News-Ticker, Hintergründen und Interviews. Und mit „Broadcasting 2016 - kleiner, schärfer, smarter“ steigen wir schon jetzt in die Thematik ein.