Im vergangenen Jahr war "Mad Men" der große Verlierer. Trotz 17 Nominierungen standen Darsteller und Macher am Ende mit völlig leeren Händen da - somit ging "Mad Men" auch in der Kategorie "Beste Serie", die man zuvor vier Mal in Folge für sich entscheiden konnte, leer aus. Dabei war im Vorfeld soviel über den möglichen historischen Sieg der AMC-Serie geschrieben worden: Fünf Auszeichnungen als beste Serie in Folge - das hat bislang noch keiner geschafft. Fünf Auszeichnungen in Folge können es nun natürlich nicht mehr werden. Doch auch mit einer Unterbrechung wäre der fünfte Emmy in der Königskategorie "Outstanding Drama-Series" ein historisches Ereignis.

"Mad Men" hat also auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, "Hill Street Blues" aus den frühen 80ern, "The West Wing" aus den Jahren 2000 bis 2003, sowie "L.A. Law", das den Preis in der Kategorie "Outstanding Drama Series" ebenfalls vier Mal, allerdings mit einem Jahr Unterbrechung erhielt, hinter sich zu lassen. Einen anderen Rekord kann "Mad Men" "The West Wing" hingegen schon nicht mehr streitig machen: Für die erste Staffel gab es direkt neun Emmys - soviel wie noch nie für eine Serie innerhalb nur eines Jahres.

Was "Mad Men" noch anpeilt - die fünfte Auszeichnung in Folge - gibt es im Comedy-Bereich bereits: "Frasier" erhielt den Emmy als beste Comedy-Serie durchgehend von 1994 bis 1998. Erst 1999 musste man sich erstmals "Ally McBeal" geschlagen geben, das damals erstaunlicherweise als Comedy antrat. Im Jahr 2000 unterlag "Frasier" "Will & Grace", ein Jahr später "Sex and the City". In den letzten beiden Jahren reichte es dann nicht mal mehr für eine Nominierung als beste Comedyserie. Ein etwas trauriges Ende für eine Serie, die noch eine weitere Rekordmarke hält: 37 Emmys gingen alles in allem an "Frasier", mehr als für jede andere fiktionale Serie.

Bedenkt man, dass auch Nominierungen bereits eine Anerkennung der Leistungen sind, dann gibt es noch ein paar andere bemerkenswerte Rekordhalter. So erhielt der Klassiker "Saturday Night Live" dieses Jahr eingeschlossen bislang 171 Emmy-Nominierungen. Unter den fiktionalen Serien führt "Emergency Room" mit 124 Nominierungen vor "Cheers" mit 117. Die meistnominierte Drama-Serie in diesem Jahr ist "Game of Thrones" mit 16 Nennungen. Den Rekord als meistnominierte Drama-Serie in einem Jahr hält aber "NYPD Blue", das es 2004 auf ganze elf Nominierungen mehr brachte. Die meistnominierte Comedy-Serie ist in diesem Jahr "30 Rock", die 13 Mal auftaucht. Sie hält auch den Alltime-Rekord mit 22 Nominierungen im Jahr 2009.

Und dann ist da noch eine bemerkenswerte Frau: Zwischen der ersten und der jüngsten Emmy-Nominierung von Betty White liegen sagenhafte 62 Jahre. Schon 1951 war Betty White als Beste Schauspielerin nominiert - bei den dritten Primetime Emmy Awards, die es überhaupt gab. Sie unterlag damals allerdings Gertrude Berg. Ihren ersten Emmy gewonnen hat Betty White dann 1975 als beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie ("The Mary Tyler Moore Show"). In diesem Jahr ist sie - wie im Vorjahr - mit "Betty White's Off Their Rockers" in der Kategorie "Outstanding Host für a Reality or Reality-Competition Program" nominiert - wo sie übrigens einmal mehr gegen Heidi Klum (im Team mit Tim Gunn für "Project Runway") antritt. NBC hat "Off their Rockers" gerade frisch abgesetzt. Vielleicht hilft das ja sogar beim Gewinn ihres womöglich dann schon siebten Emmys.

Wenn man die Personen betrachtet, die die meisten Emmy-Nominierungen in ihrem Leben bekommen haben, dann trifft das aber natürlich Menschen hinter der Kamera. Sagenhafte 71 Nominierungen erhielt bislang Hector Ramirez, der auch in diesem Jahr wieder vielfach auf der Nominierungsliste auftaucht, weil er bei Sendungen wie "Dancing with the Stars" oder der Oscar-Verleihung an der Kamera stand. Insgesamt 63 Mal wurde Sheila Nevins nominiert, in diesem Jahr beispielsweise als Executive Producer für die HBO-Doku "Manhunt: The Inside Story of the Hunt for Bin Laden".