Fantasy ist traditionell nicht unbedingt als Lieblings-Genre der Academy-Mitglieder zu bezeichnen. Insofern war es sogar schon bemerkenswert, dass "Game of Thrones" im ersten Jahr der Emmy-Teilnahme 2011 als beste Serie nominiert war und in zwei anderen Kategorien auch einen Emmy mit nach Hause nehmen konnte. Dass man sich der Serie und damit auch dem Genre immer mehr nähert, bewies dann die Bilanz 2012: elf Nominierungen in sechs Siege umzuwandeln, womit eine Quote von mehr als 50 Prozent erreicht war, war vorzeigenswert, auch wenn sich die Auszeichnungen auf die Creative Arts Emmys beschränkten.

Aber um die Serie, über die einfach jeder spricht, kamen eben auch die Mitglieder der Television Academy, die über die Emmy-Gewinner entscheiden, nicht herum. In diesem Jahr geht "Game of Thrones" mit satten 19 Nominierungen ins Rennen, nochmal drei mehr als im vergangenen Jahr. "Game of Thrones" ist damit in diesem Jahr das meistnominierte Format überhaupt.

Auch die Quotenentwicklung läuft aus der Sicht von HBO nahezu sensationell: Jede Staffel übertraf den Erfolg der vorherigen nochmal - und inzwischen darf man sich verwundert die Augen reiben: "Game of Thrones" erklomm endgültig den Quotenthron des Pay-TV-Anbieters und is mit im Schnitt 18 Millionen Zuschauern die meistgesehene HBO-Serie aller Zeiten noch vor den "Sopranos". Was ist diese Serie, die so viele in ihren Bann zieht, die sich sonst nicht als typische Fantasy-Zuschauer verstehen?

"Game of Thrones" basiert auf der Buch-Reihe "Das Lied von Eis und Feuer". In Staffel 1 begann alle damit, dass das Reich von König Robert Baratheon, Herrscher über die sieben Königreiche und Inhaber des Eisernen Throns in Aufruhr geriet. Sein Königshof gleicht einer Schlangengrube, es herrschen Verrat, Gier, Intrigen und übernatürliche Kräfte, die in kürzester Zeit das gesamte Königreich erschüttern. Es war der Beginn eines Streits zweier Dynastien um den Eisenen Thron, der allein das Überleben im Winter sichern kann, der wie alle Jahreszeiten dort Jahrzehnte dauern kann.

Die Fantasy-Serie ist auch in diesem Jahr wieder in der "Königskategorie" als beste Serie nominiert, dazu kommen achtzehn weitere Nominierungen. Unter anderem für Special Visual Effects, Kostüme, Makeup, Hairstyling, womit die Gewichtung der aus den Vorjahren ähnelt. Außerdem könnte Peter Dinklage wieder einen Emmy in der Kategorie Bester Nebendarsteller, den er schon 2011 gewonnen hatte und für den er auch in den letzten beiden Jahren nominiert war, mit nach Hause nehmen. Ebenfalls nominiert sind am Abend des 25. August Lena Headey als beste Nebendarstellerin und Diana Rigg für den besten Gastauftritt.