Es gibt Autoren, die sind auf bestimmte Genres festgelegt, erfinden immer neue Serien, die aber stets irgendwie in ähnlicher Weise erzählt sind. Das kann man von Ryan Murphy und Brad Falchuk nicht behaupten: Die beiden arbeiteten schon bei "Nip/Tuck" zusammen, brachten später die Musical-Serie "Glee" auf den Weg - und sind mit "American Horror Story" wieder in einem ganz anderen Genre heimisch. Dabei erzählt jede Staffel eine eigenständige und abgeschlossene Geschichte, auch wenn man viele bekannte Gesichter immer wieder sieht. Jessica Lange und Kathy Bates etwa sind immer wieder dabei.

Ging es in der ersten Staffel noch um ein Paar, das nach einer verkorsten Ehe einen Neustart in einem günstig erworbenen Haus machen wollte - das sich allerdings schnell als Alptraum herausstelte, wurde Staffel 2 im Jahr 1964 in einer psychiatrischen Anstalt angesiedelt, die von übernatürlichen Kreaturen heimgesucht wurde. Staffel 3, die in diesem Jahr 17 Mal für einen Emmy nominiert wurde und den Untertitel "Coven" trägt, spielt hauptsächlich wieder in der Gegenwart, bedient sich aber auch Flashbacks ins 19. Jahrhundert. Allgemein ist die Staffel noch düsterer als die vorhergehenden.

Inhaltlich geht es um das Thema Unterdrückung von Randgruppen, um Hexen, Voodoo und Rassismus. Nach den Hexenprozessen gibt es kaum noch Nachkommen der Hexen und die wenigen Überlebenden sind wieder in Gefahr, weil sie sich seltsamen und brutalen Angriffen ausgesetzt sehen. Ein Mädcheninternat in New Orleans beherbergt diese jungen Hexen. Doch die Hexenmeisterin verfolgt auch ihre ganz eigene Agenda, will das Entstehen einer neuen Anführerin verhindern und geht dafür über leichen. Im Lauf der Staffel wird zudem eine uralte Rivalität zwischen den Hexen von Salem und Voodoo-Anhängern in New Orleans enthüllt. Kathy Bates ist diesmal als Madame LaLaurie, eine berüchtigte Gesellschaftsdame, die Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Sklaven in ihrem Anwesen in Louisiana folterte und tötete. Nicht minder sagenumwoben ist Angela Bassett als Marie Laveau, eine unheimliche Voodoo-Priesterin.

Wie schon die zweite "American Horror Story"-Staffel "Asylum" konnte auch "Coven" wieder einen Platz im Herzen der Academy-Mitglieder erobern und kam erneut auf 17 Nominierungen, ebenso viele wie im letzten Jahr. Letztlich gereicht hatte es damals aber nur für zwei Preise: James Cromwell wurde als bester Nebendarsteller in einer Miniserie ausgezeichnet, zudem gab's einen Emmy in der Kategorie "Sound Editing". Ein Problem damals: Mit "Behind the Candelabra" hatte ein Film die Kategorie dominiert. Diesmal wurden Miniserien und Filme hingegen wieder getrennt.