2012 standen die Chancen so gut: Vier mal in Folge hatte "Mad Men" zum damaligen Zeitpunkt bereits den Emmy als beste Drama-Serie gewonnen und erneut wurden der Serie gute Chancen auf die Trophäe eingeräumt. Damit wären Don Draper & Co. zum Alleinigen Rekord-Halter aufgestiegen. Doch es gab die brutalstmögliche kalte Dusche: Trotz 17 Nominierungen standen Darsteller und Macher am Ende ohne einen einzigen Emmy da. 2013 wiederholte sich das Schauspiel: 12 Nominierungen, kein einziger Sieg.

Man übertreibt also nicht, wenn man konstatiert: Die Serie ist auf dem absteigenden Ast und hat ihr Emmy-Glück schon längst verloren. In diesem Jahr steht die Serie nun mit acht Nennungen so selten wie noch nie auf dem Nominierungszettel - und doch: Die Gelegenheit, Geschichte zu schreiben, besteht erneut. "Mad Men" gehört wieder zu den Nominierten in der Kategorie "Beste Drama-Serie" und könnte zum fünften Mal die Trophäe mit nach Hause nehmen. Derzeit teilt man sich den Platz an der Sonne noch mit vier anderen Serien: "Hill Street Blues" aus den frühen 80ern, "The West Wing" aus den Jahren 2000 bis 2003, sowie "L.A. Law", das den Preis in der Kategorie "Outstanding Drama Series" ebenfalls vier Mal, allerdings mit einem Jahr Unterbrechung erhielt.

Doch auch im Comedy-Bereich gibt es eine Serie, die in diesem Jahr den Preis als beste Comedy-Serie bereits zum fünften Mal gewinnen könnte - und hier sogar ohne Unterbrechung: "Modern Family" - und hier gehört die Serie durchaus noch zu den Favoriten, auch wenn die Zahl der Nominierungen mit zehn auf ihrem bisherigen Tiefstwert angelangt ist. "Modern Family" könnte damit jedenfalls auf "Frasier" aufschließen, das durchgehend von 1994 bis 1998 den Preis mit nach Hause nehmen konnte. Erst 1999 musste man sich erstmals "Ally McBeal" geschlagen geben, das damals erstaunlicherweise als Comedy antrat. Im Jahr 2000 unterlag "Frasier" "Will & Grace", ein Jahr später "Sex and the City". In den letzten beiden Jahren reichte es dann nicht mal mehr für eine Nominierung als beste Comedyserie. Ein etwas trauriges Ende für eine Serie, die noch eine weitere Rekordmarke hält: 37 Emmys gingen alles in allem an "Frasier", mehr als für jede andere fiktionale Serie.

Bedenkt man, dass auch Nominierungen bereits eine Anerkennung der Leistungen sind, dann gibt es noch ein paar andere bemerkenswerte Rekordhalter. So erhielt der Klassiker "Saturday Night Live" dieses Jahr eingeschlossen bislang 185 Emmy-Nominierungen. Unter den fiktionalen Serien führt "Emergency Room" mit 124 Nominierungen vor "Cheers" mit 117. Die meistnominierte Drama-Serie in diesem Jahr ist "Game of Thrones" mit 19 Nennungen. Den Rekord als meistnominierte Drama-Serie in einem Jahr hält aber "NYPD Blue", das es 2004 auf ganze elf Nominierungen mehr brachte. Die meistnominierte Comedy-Serie ist in diesem Jahr "Orange is the new black", die 12 Mal auftaucht. Den Alltime-Rekord hält hier "30 Rock" mit 22 Nominierungen im Jahr 2009.

Und dann ist da noch eine bemerkenswerte Frau: Betty White, mit nun 92 Jahren die älteste Person, die je für einen Emmy nominiert wurde. Und das ist nicht der einzige Rekord: Zwischen der ersten und der jüngsten Emmy-Nominierung von Betty White liegen sagenhafte 63 Jahre. Schon 1951 war Betty White als Beste Schauspielerin nominiert - bei den dritten Primetime Emmy Awards, die es überhaupt gab. Sie unterlag damals allerdings Gertrude Berg. Ihren ersten Emmy gewonnen hat Betty White dann 1975 als beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie ("The Mary Tyler Moore Show"). In diesem Jahr war sie - wie im Vorjahr - mit "Betty White's Off Their Rockers" in der Kategorie "Outstanding Host für a Reality or Reality-Competition Program" nominiert. Nachdem NBC das Format abgesetzt hat, hat ihr die Übernahme durch Lifetime die neuerliche Nominierung gesichert. Ihr siebter Emmy blieb ihr aber verwehrt: Jane Lynch setzte sich schon am vergangenen Samstag bei den Creative Arts Emmys durch.