Fantasy ist traditionell nicht unbedingt als Lieblings-Genre der Academy-Mitglieder zu bezeichnen. Insofern war es sogar schon bemerkenswert, dass "Game of Thrones" schon im ersten Jahr der Emmy-Teilnahme 2011 als beste Serie nominiert war und in zwei anderen Kategorien auch einen Emmy mit nach Hause nehmen konnte. Seitdem war "Game of Thrones" in jedem Jahr als beste Serie nominiert, führt inzwischen auch regelmäßig die Liste der meistnominierten Serien an, in diesem Jahr überragend mit ganzen 24 Nominierungen und damit so vielen wie nie zuvor.

Um die Serie, über die einfach jeder spricht, kommen auch die Mitglieder der Television Academy, die über die Emmy-Gewinner entscheiden, also ganz offensichtlich nicht herum. Immerhin 14 Emmys konnte "Game of Thrones" in den vergangenen vier Jahren insgesamt auch bereits mit nach Hause nehmen. Allein: Die Auszeichnungen beschränken sich bislang weitestgehend auf Kategorien wie Kostüme, Special Effects, Makeup und Art Direction. Von den Schauspielern wurde einzig Peter Dinklage alias Tyrion Lannister im Jahr 2011 schon einmal ausgezeichnet.

Und das wird dieser überaus komplexen Geschichte, die auf der Buch-Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" von Georg R. R. Martin basiert, nicht gerecht. Kaum eine andere Serie hat ein so umfangreiches, kompliziertes Geflecht von Stämmen, Mächten und Figuren erschaffen, von Verrat, Gier und Intrigen, kaum eine andere Serie traut sich so kompromisslos, sich selbst von zentral erscheinenden Hauptfiguren zu trennen. In Emmy-Auszeichnungen niedergeschlagen hat sich das bislang nicht.

Doch auch diesmal wäre es möglich. So sind mit David Benioff und D. B. Weiss etwa die kreativen Köpfe hinter der Serie in der Kategorie "Outstanding Writing for a Drama Series" nominiert, als Regisseure können Jeremy Podeswa und David Nutter hoffen, in den Nebendarsteller-Kategorien Lena Headey, Emilia Clarke und Peter Dinklage sowie Diana Rigg als Gast-Darstellerin. Und dann dürfen Fans und Macher natürlich weiterhin auf die höchste der Ehren hoffen: Die Auszeichnung in der Königskategorie als beste Serie.

Das Publikum haben die "Game-of-Thrones"-Macher jedenfalls längst überzeugt. Bislang konnte die Serie von Staffel zu Staffel aus Quotensicht noch eine kleine Schippe drauf legen. "Gme of Thrones" ist längst die meistgesehene HBO-Serie aller Zeiten noch vor den "Sopranos". Und auch wenn es im Lauf der fünften Staffel einen kleinen Durchhänger gab: Zum Staffelfinale gab's dann doch wieder einen neuen Bestwert. Man darf gespannt sein, ob der Hype aus Quotensicht endgültig auch auf die Emmys übergreift.