Ähnlich wie bei "Downton Abbey" handelt es sich auch bei "Wolf Hall" eigentlich nicht um eine US-Serie, dank der Ausstrahlung beim öffentlich-rechtlichen Sender PBS schaffte sie es aber trotzdem zu den Emmys - und gehört dank immerhin acht Nominierungen, darunter als beste Limited Series sogar zu den meistnominierten Serien überhaupt.

"Wolf Hall" ist ein historisches Drama, das im England des Jahres 1520 spielt und erzählt von einem politischen Machtkampf. Im Mittelpunkt steht Thomas Cromwell und dessen Aufstieg am Hofe Heinrichs VIII. Während Chromwell allgemein eher als intriganter und prinzipienloser Mensch beschrieben wird, dem der heilig gesprochene Thomas Morus gegenüber gestellt wird, porträtiert ihn Hilary Mantel in ihren Romanen, die der sechsteiligen Miniserie "Wolf Hall" zugrunde liegen, vielschichtiger und positiver als Pragmatiker an einem von Intrigen durchzogenen Hofe Heinrichs VIII. Das brachte der Serie wie auch den Büchern Kritik, insbesondere aus der katholischen Ecke ein.

Abgesehen davon kam die Serie aber bei Kritikern gut an. Unter anderem darf Mark Rylance, der in der Hauptrolle des Thomas Cromwell zu sehen ist, sich Hoffnungen auf einen ersten Emmy machen. Und außerdem ist es die Rückkehr von Damian Lewis zu den Emmys. Lewis war 2012 als bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie für seine Rolle des Nicholas Brody in "Homeland" ausgezeichnet worden. 2013 gab es noch eine Nominierung, 2014 nicht mal mehr das.