Herr Schmidt, in Deutschland tun sich N24 und n-tv schon mit klassischem Nachrichtenfernsehen rund um die Uhr schwer. Woher nimmt man da den Mut zu einem 24 Stunden-Sportnachrichten-Sender?

Mut ist eher zweitrangig. Wir haben unseren Kopf eingeschaltet und dabei gesehen, dass es in Deutschland steigendes Interesse an Sport-Bewegtbild gibt, welches jedoch in der Zuverlässigkeit im deutschen Fernsehen nicht verfügbar war. Hinzu kommt, dass ähnliche Angebote in ähnlichen Märkten, also in Italien oder England, ganz hervorragend funktionieren. Unsere Rechnungen haben ergeben, dass die Summe, die wir investieren müssen, mittel- bis langfristig zurückkommen wird. Ein solches Projekt liegt aber auch deshalb auf der Hand, weil wir mit unserem Rechteportfolio und unserer Sportpositionierung etwas benötigen, das uns täglich Relevanz verschafft. Mut brauchte man weniger bei der Entscheidung ob man es macht als bei manchen Fragen, die man sich danach stellt.

Welche zum Beispiel?

Bisher haben wir unsere technischen und produktionstechnischen Dienstleistungen immer extern eingekauft. Nun haben wir gesagt: Wir bauen unsere ja noch recht neue Sky-Zentrale, die eigentlich nicht als Sendezentrum geplant war, um und siedeln den Sender direkt bei uns an und ziehen ihn in Eigenregie hoch.

Sie sagten Mut sei zweitrangig, aber Sky ist nun nicht für volle Kassen bekannt. Da überrascht ein so ambitioniertes, aber eben auch teures Projekt durchaus...

Investitionen müssen wie gesagt mittel- und langfristig betrachtet werden. Wir haben etwa 2008, in turbulenteren Zeiten, den DFB-Pokal gekauft. Der war auch nicht umsonst. Mit Sky Sport News HD bietet sich die Chance, etwas zu gestalten, das bestehen bleibt. Rechte kommen und gehen - mit Sky Sport News HD schaffen wir aber einen beständigen Wert für unsere Abonnenten. Die Entscheidung, Sky Sport News HD zu machen, ist auch deshalb goldrichtig, weil wir dadurch eine unverwechselbare Marke erhalten und das Sport-Profil von Sky weiter stärken.

Und den DFB-Pokal gibt’s ja jetzt ohnehin günstiger, wie man so hört...

Wir haben noch keinen Anruf erhalten, aber warten wir mal ab. (schmunzelt)

Ein solcher Nachrichtensender, wie Sie ihn starten, kann im Idealfall immer auch ein Schaufenster für das eigene Programm sein. Nun hat sich Sky im Sportprogramm aber ziemlich auf Fußball spezialisiert. Wie breit kann man da mit entsprechendem Material berichten?

Wir stellen uns die Frage, was die Zuschauer von einem Sport-Nachrichtenangebot erwarten. Die Botschaft an die Redaktion ist klar: Wir müssen in die Herzen und in die Köpfe der Sportfans in Deutschland kommen und müssen deren Wünschen entsprechen. Das richtig zu interpretieren und zu vermitteln, wird die große Herausforderung sein. Aber sicherlich gibt der Fußball unheimlich viel her. Da wird es uns nicht schwerfallen, den Tag zu bestreiten.