Herr Küttner, jetzt mal unter uns: Wenn Sie die B-Prominenz einfach noch eine Woche länger im Camp lassen würden - so schön weit weg stören die Kandidaten am wenigsten und sind sogar unterhaltsam. Und die Quote stimmt. Wäre doch eine Win-Win-Situation oder nicht?

Also ich finde gut zwei Wochen als Länge ideal für unser Format. Und wen sollten die Promis stören, die sind doch toll. Übrigens gefällt mir der Begriff "B-Prominenz" von Jahr zu Jahr weniger. Wer legt denn fest, ob jemand A-, B- oder C-Promi ist? Momentan interessieren sich doch mehr Zuschauer für Julian F.M. Stöckel als für Boris Becker - wer ist denn dann der A-Promi?

Gilt also Großmutters Spruch: "Willst du gelten, mach dich selten"?

Wie gesagt: Zwei Wochen halte ich für optimal und wir sind meiner Meinung nach gut beraten, die Länge der Staffeln nicht zu verändern, um die nötige Spannung aufrecht zu erhalten.

Hat Sie der Auszug vom Wendler eigentlich überrascht oder war spürbar, dass er dachte, er könnte ne schnelle PR-Nummer für sich abziehen?

Der Auszug kam für mich völlig überraschend - ähnlich überraschend, wie seine Zusage vor ein paar Wochen. Herr Wendler steckt voller Überraschungen und das finde ich so großartig an ihm. Ich denke schon, dass er davon ausging, der Abgang nach nur vier Tagen sei ein genialer Schachzug. Er war auch herrlich überrascht, mit welcher Gelassenheit wir seinen Abgang hingenommen haben. Umso verwunderlicher ist es, überall lesen zu müssen, RTL hätte versucht, den Wendler zurück ins Camp zu holen und dass dies am Veto des britischen Lizenzgebers gescheitert sei. Ich würde eher meine Oma ins Camp holen, als einen Promi, der den ominösen Satz "Ich bin ein Star ..." gesagt hat, zurückzuholen. Wenn ein Kandidat geht, dann ist das halt unsere Geschichte, völlig unabhängig von der Frage, ob wir uns gewünscht hätten, dass er länger im Camp bleibt. Bisher fahren wir gut mit dieser klaren Haltung. Die bislang erfolgreichste Folge der Staffel war ohne ihn.

Jetzt darf er Australien aber gar nicht verlassen - und ist quasi Schach Matt gesetzt. Wirkt irgendwie so, als hätte er sich den Vertrag vorher nicht wirklich durchgelesen...

Jeder Promi verpflichtet sich, vertraglich, bis zum Ende der Staffel in Australien zu bleiben, weil wir am Sonntag nach dem Finale bekanntlich "Das große Wiedersehen" im Programm haben und hier alle Stars bei Sonja und Daniel im Baumhaus begrüßen. Ich weiß nicht, ob Herr Wendler jetzt lieber schon wieder in Deutschland wäre, kann mir aber gut vorstellen, dass er sich hier ganz wohl fühlt.

Was uns zu Larissa bringt, die behauptet hat, sich den Vertrag gar nicht durchgelesen und die Show nie gesehen zu haben. Ist sie eine gute Schauspielerin oder wirklich so... formulieren wir es höflich... naiv?

Wie gut sie das Format kannte und wusste, worauf sie sich mit der Teilnahme an der Show einlässt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls finde ich sie toll und bin sehr froh, dass wir sie für "Ich bin ein Star" gewinnen konnten.

Wieder mal hilft eine eigentlich unbekannte Kandidatin der Show mehr als ein großer Name... Das war ja auch bei Sarah Knappik schon.

Am Ende kommt es auf die Mischung an. In Staffel 6 hat mit Brigitte Nielsen der größte Name sogar gewinnen können. Entscheidend sind die Geschichten, nicht der Bekanntheitsgrad.