Mr. Carter, die 5. Staffel von „Downton Abbey“ startet am Wochenende in Großbritannien. Alle Wasserflaschen sind hoffentlich rechtzeitig rausgeschnitten oder -retuschiert…

(lacht) Ein interessanter Einstieg ins Gespräch, junger Mann. Hat sich dieses Waterbottle-Gate also auch in Deutschland rumgesprochen? Dieses Pressefoto mit Robert, Earl of Grantham (Hugh Bonneville) und seiner Tochter Lady Edith Crawley (Laura Carmichael), das versehentlich eine Wasserflasche im Hintergrund zeigt, ist jetzt schon legendär. Das hat sich ja auf Twitter und Facebook verbreitet wie ein Lauffeuer. Ich wurde in fast jedem Interview darauf angesprochen. Der PR-Effekt über die sozialen Netzwerke war tatsächlich enorm.



Man hätte es nicht besser planen können. Stichwort Social Media: Spielt das für Sie persönlich eine Rolle?

Ehrlich gesagt, mache ich da überhaupt nichts. Ich bin Schauspieler und spiele Rollen. Das ist meine Aufgabe. Ich glaube englische Schauspieler, die ein gewisses Alter erreicht haben, verspüren nicht mehr den Drang ihr Leben so öffentlich nach Außen zu kehren. Aber ich sehe natürlich, dass meine Kollegen immer eifrig dabei sind, mit den Fans über Twitter und all die anderen Netzwerke zu interagieren. Und manchen Dingen kann auch ich mich dann nicht entziehen.

Was meinen Sie?

Ach, Hugh Bonneville (spielt Lord Grantham) hatte mich für die Ice Bucket Challenge nominiert. Ich habe die Herausforderung mit Joanne Froggatt (spielt Anna Bates) angenommen.

Was erwartet die Zuschauer denn zum Auftakt der fünften Staffel?

Diese neugierigen Journalisten (lacht). Ich kann nur so viel verraten, dass es gleich zu Beginn möglicherweise viel Rauch und Flammen geben wird. Und wie heißt das Sprichwort so schön: Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.

Jim Carter / Carson

Angefangen hat „Downton Abbey“ im Jahr 1912. Staffel 5 beginnt jetzt im Jahr 1924. Wie weit kann man die Serie ihrer Meinung nach noch erzählen?

Ich hoffe wir springen nicht zu schnell in der Zeit, sonst müssten die Produzenten ja den alten Butler rausschreiben (lacht). Ich hoffe und denke, dass die Zeiträume pro Staffel kleiner werden. Weil wir auch in sehr spannende Zeiten kommen, wo sich viel erzählen lässt. Und ich dann noch nicht sterben muss (lacht).

Für Carson sind die Zeiten ja so schon nicht einfach auf Downton Abbey….

Es ist ganz fürchterlich. Carson, ist der Typ Mensch, der gerne alles beim Alten lassen will. Carson kann mit Veränderungen nur schwer umgehen, aber je weiter wir in der Zeit voranschreiten, desto mehr verändert sich die Welt um ihn herum. Frauen werden eine immer stärkere Rolle spielen, die Regierungen und Gesellschaftsgefüge werden sich drastisch verändern und das alles wird für Carson sicherlich ein Albtraum werden.

Eine Frage noch: Was macht britische Serien derzeit so erfolgreich? Selbst in den USA, wo der Trends ja sehr plötzlich ausgelöst wurde durch „Downton Abbey“…

Wissen Sie, „Downton Abbey“ liefert offensichtlich eine ansprechende Geschichte mit einem Schwerpunkt auf Romantik und Liebe. Das ist universell. Keiner wird in unserer Serie einen Serienkiller mit einer Maschinenpistole erwarten. Wir erfüllen einfache Sehnsüchte, die in den USA eben genauso funktionieren wie übrigens sogar in China, wo die Serie ein großer Hit ist.

Herr Carter, herzlichen Dank für das Gespräch.