Miniaturstudio15 Fragen bis zur Million, spannende Musik, Lichteffekte. Auf den ersten Blick wirkt alles so, wie man es seit mehr als zehn Jahren kennt, wenn man regelmäßiger Zuschauer von "Wer wird Millionär?" ist. Und doch gibt es Auffälligkeiten: Günther Jauch wirkt ungewohnt steif und auch das Publikum zeigt keinerlei Regung.

Erst bei genauerem Hinsehen wird klar: Es handelt sich zwar um "Wer wird Millionär?", doch die Protagonisten sind Playmobil-Figuren - eingebunden in eine täuschend echt wirkende Kulisse, die mit viel Liebe zum Detail in hunderten Stunden Arbeit entstanden ist. Willkommen in der Welt der Miniaturstudios, einem Hobby-Projekt, das so unwirklich erscheint, eben weil das komplette Studio unfassbar real aussieht.



MiniaturstudioAdrian Baumann (Foto) ist der Mann hinter dem Projekt, das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Irgendwann einmal habe er damit angefangen, Modelle von Fernsehstudios zu bauen, die im Laufe der Zeit qualitativ immer hochwertiger wurden, erzählt Baumann im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Später sei daraus dann die Idee entstanden, komplette Sendungen zu produzieren - das Resultat wirkte im Endschnitt derart perfekt, dass ihn Freunde schließlich auf die Idee brachten, die Show bei YouTube hochzuladen und einer breiten Masse zugänglich zu machen.

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Inzwischen betreibt der erst 23-Jährige mit miniaturstudio.com eine eigene Website, auf der neben "Wer wird Millionär?" - mit mehr als 450 verwendeten LEDs sein bislang aufwändigstes Projekt - auch noch Nachbauten der hierzulande unter dem Titel "Einer gegen 100" gezeigten Quizshow sowie der niederländischen "Miljonenjacht" zu sehen sind. Als gelernter Energieanlagenelektroniker brachte Adrian Baumann (Foto) zwar schon technisches Know-How mit, doch vieles habe er sich im Laufe der Zeit selbst beigebracht, sagt er nicht ohne Stolz.

Am schwierigsten sei es, die Studios möglichst echt wirkend nachzubauen. "Keiner ist bereit, seine Zeichnungen zur Verfügung zu stellen. Man muss sich also zunächst Gedanken machen über die Studioproportionen und darüber, was man überhaupt umsetzen kann." Schwierig wird es etwa bei an den Decken hängenden, sich drehenden Scheinwerfern. Schwierigkeiten bereiten angesichts der Größe aber vor allem auch die originalgetreuen Kamerafahrten, erzählt Baumann.