Auch im Jahr 2014 haben wir wieder Monat für Monat den "DWDL.de-Frische-Index" ermittelt, der angibt, welchen Anteil ihres Primetime-Programms (20:15 Uhr bis 0 Uhr) die großen acht Sender mit Erstausstrahlungen oder Free-Tv-Premeiren bestücken und wieviele Wiederholungen mangels frischer Ware eingestreut werden müssen. Und auch 2014 zeigte sich alles in allem eine ähnliche Verteilung wie in den Vorjahren: Das meiste "frische" Programm am Abend bot wieder Das Erste gefolgt vom ZDF, wo der Frische-Anteil allerdings leicht rückläufig war. "Frischster" Privatsender blieb RTL, allerdings ebenfalls mit leicht rückläufigen Werten.

Die lassen sich unter anderem dadurch erklären, dass durch die Fußball-WM das Programm im Sommer noch etwas stärker lahmgelegt war als in anderen Jahren. Wacker mit mehreren Neustarts dagegen angesendet hatte damals nur Vox - das mit einem Plus von fünf Prozentpunkten auch als größter Gewinner aus unserer Jahres-Auswertung hervor geht und damit fast gleichauf mit ProSieben und deutlich vor Sat.1 lag. Sat.1 fuhr den Anteil an Wiederholungen so deutlich hoch wie kein anderer der großen Sender. Der Sender mit den meisten Wiederholungen blieb auch 2014 wieder kabel eins - allerdings mit einem leicht steigenden Frische-Index.

Frische-Index 2014© DWDL

DWDL.de-Frische-Index - Jahresauswertung 2014

  FIX-Punkte
2014
Vergleich
zum Vorjahr
Das Erste
81 von 100
+/- 0
ZDF
76 von 100
-4
RTL
70 von 100
-4
ProSieben
50 von 100
-4
Vox
49 von 100
+5
Sat.1
42 von 100 -9
RTL II
38 von 100
-2
kabel eins
31 von 100
+2

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.