Das zwischenzeitliche Feuerwerk an Erstausstrahlungen im Sat.1-Programm, das den Frische-Anteil im vergangenen Monat auf fast drei Viertel angehoben hatte, ist schon wieder zu einem guten Teil Geschichte. Bei diversen Serien sind die neuen Folgen inzwischen wieder ausgegangen, bei den Dienstagsfilmen behilft man sich ebenfalls inzwischen wieder mit Wiederholungen, dazu kommt, dass an Ostern nur wenig Neues lief.

Die Folge: Der Frische-Anteil sackte um 22 Punkte auf 51 Prozent ab - liegt damit aber immernoch über 20 Prozentpunkte über dem April im vergangenen Jahr. Das ergab unser monatlich erhobener "Frische-Index" ergab. Dafür werten wir einmal im Monat aus, welchen Anteil der Zeit zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr die großen acht Sender mit Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren füllen und welchen sie mit Wiederholungen strecken.

Auch RTL II und ProSieben haben deutlich mehr Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren im Programm als im Vorjahr, während der "Frische-Anteil" bei Vox und kabel eins rückläufig ist. Beide Sender haben auch damit zu kämpfen, dass die Eigenproduktionen am Dienstagabend, also namentlich "Game of Chefs" und "Restaurant Startup", floppten und verschoben werden mussten. Den höchsten Frische-Anteil hatte auch im April wieder dads ZDF, das deutlicch vor dem Ersten und RTL als "frischstem" Privatsender lag.

DWDL.de-Frische-Index - April 2015

  FIX-Punkte
April 2015
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum April 2014
ZDF
86 von 100
-8
-1
Das Erste
78 von 100
-9 +1
RTL
73 von 100
-5 +1
ProSieben
60 von 100
+7
+8
RTL II
55 von 100
+7
+21
Sat.1
51 von 100 -22
+21
Vox
36 von 100
-3
-14
kabel eins
25 von 100
-3 -10

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.