US-Networks© DWDL
In New York geht's diese Woche ums Programm – und danach ums Geld. Um sehr viel Geld. Das Medienmagazin DWDL.de berichtet im "Hot from the US"-Special täglich aktuell darüber, was die US-Networks für den Herbst planen. Mit den Präsentationen vor Werbekunden und Mediaplanern bei den traditionellen Upfronts verknüpfen die TV-Sender dieses Jahr die Hoffnung auf kräftige Einnahmesteigerungen. Im Laufe der nächsten Wochen verkaufen sie rund 70 Prozent ihrer Werbeflächen für die Saison 2016/17. Nach ein paar schwierigen Jahren sehen die US-Marktforscher von Nomura derzeit wieder erhöhte Nachfrage nach TV-Spots – und prognostizieren ein Plus von 5,5 Prozent bei den Upfront-Buchungen der vier großen Broadcast-Networks ABC, CBS, Fox und NBC, die damit auf ein Gesamtvolumen von 8,8 Milliarden US-Dollar kämen.

Besonders profitieren dürfte davon Fox, für das Nomura eine Steigerung um 11,8 Prozent voraussagt. Bei CBS dürfte das vorab gebuchte Werbevolumen demnach um 5,9 Prozent ansteigen, bei NBC um 3,2 Prozent und bei ABC um 2,8 Prozent. In absoluten Zahlen werden für CBS 2,49 Milliarden Dollar erwartet, für NBC 2,39 Milliarden, für ABC 1,85 Milliarden und für Fox 1,71 Milliarden. Nomura geht ebenfalls davon aus, dass alle vier Networks in den Media-Verhandlungen höhere Tausend-Kontakt-Preise durchsetzen können: Bei CBS steigen die TKPs demnach um 9 Prozent, bei ABC um 8 Prozent, bei NBC und Fox jeweils um 7 Prozent gegenüber 2015. "Wir glauben, dass zahlreiche große Werbekunden begonnen haben, die Wirksamkeit digitaler Plattformen zu hinterfragen, nachdem sie dort voriges Jahr etliche Werbe-Dollar in Experimente investiert haben", heißt es in der Nomura-Studie. Ein Teil dieser Spendings kehre nun zurück ins TV, da die Marketer zu der Erkenntnis gelangt seien, der Budget-Shift in Richtung Digital sei zu schnell vonstatten gegangen.



Sky Media© Sky Media
Pünktlich zum Ende der Bundesliga-Saison bereitet sich Pay-TV-Vermarkter Sky Media bereits auf die nächste Spielzeit vor. Das Hauptaugenmerk zum Saisonstart 2016/17 soll auf dem Ausbau der digitalen Vermarktungsprodukte liegen. In der vorigen Saison riefen laut Sky Media 22 Prozent mehr Sky-Abonnenten die Live-Spiele mobil via Sky Go ab als 2014/15. Um diese Reichweiten stärker zu monetarisieren, will Sky Media künftig das Inventar auf der mobilen Plattform Sky Go separat vermarkten. Damit entstehen für Werbungtreibende mehr Belegungsmöglichkeiten in der Online- und Mobile-Planung. Bislang lief in der Bundesliga-Übertragung auf Sky Go dieselbe Werbung wie im linearen TV-Signal. "Immer mehr Fußballfans bei Sky schauen die Live-Spiele nicht mehr nur am heimischen Fernseher, sondern auch mobil via Sky Go und out-of-Home in den Sky Sportbars", so Sky-Media-Chef Martin Michel. "Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung, im Fußball-Umfeld Multiscreen zu buchen." Eine Werbewirkungsstudie von Ipsos hatte gezeigt, dass 88 Prozent der Fußballfans einer Marke treu bleiben, wenn sie mit ihr zufrieden sind. Zudem ist 82 Prozent der Befragten beim Einkauf die Qualität wichtiger als der Preis.

Diageo© Diageo
Der Getränkekonzern Diageo will seinen globalen Media-Etat – rund 2,1 Milliarden Euro – neu ausschreiben. Zum Pitch, der Anfang 2017 abgeschlossen sein soll, werden alle großen Agentur-Networks eingeladen. Derzeit lässt Diageo seine Marken u.a. von der Dentsu-Aegis-Agentur Carat und der Omnicom-Tochter PHD betreuen. Zu den bekanntesten Diageo-Marken zählen Smirnoff, Johnnie Walker, Bailey's, Captain Morgan oder Guinness. Auf Kundenseite steuert die frühere L'Oréal-Managerin Stephanie Bell den Prozess, seit Ende 2014 Head of Global Marketing Procurement bei Diageo.

Ströer© Ströer
Der Kölner Außenwerbe-Konzern Ströer und die Düsseldorfer Media-Agenturgruppe Vivaki haben eine programmatische Out-of-Home-Kampagne für die Daimler-Tochter Moovel umgesetzt. Unter dem Claim "Moovel my way" ist die Digitalwerbung für die Mobilitäts-App bis Ende Juni auf rund 100 Public-Video-Screens in Hamburg zu sehen. Zu diesem Zweck haben Vivaki seine programmatische Einkaufsplattform AOD und Ströer sein Public-Video-Netzwerk miteinander verknüpft. Die Targetingfunktion "AODSync" macht eine zeit- und wetterabhängige Ausspielung verschiedener Spots möglich. Humorvoll wird das jeweils aktuelle Hamburger Wetter aufgegriffen. "Wir arbeiten konsequent an der Verbindung von Out-of-Home und Online, um unseren Partnern integrierte und effiziente adressable Cross-Media-Angebote anzubieten", so Christian von den Brincken, Geschäftsführer Business Development bei Ströer. "Mit der programmatischen Aussteuerung von Public Video schaffen wir für Werbungtreibende eine Möglichkeit, ihre programmatischen Online-Videokampagnen in den öffentlichen Raum zu verlängern." Für die Kreation der Moovel-Kampagne zeichnet Jung von Matt/Elbe verantwortlich.