SevenOne Media© SevenOne Media
Auch wenn die eigentliche Programmpräsentation nur bedingt überzeugen konnte, so hat ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media gut daran getan, seinem Summer-Screening 2016 einen ausgiebigen Fachteil namens "Campus" hinzuzufügen. Rund 700 Mediaplaner und Werbekunden hatten sich dazu angemeldet und füllten schon am Vormittag das Düsseldorfer Capitol-Theater. Von Eva Adelsgruber, Geschäftsführerin der neuen Konzerntochter 7Screen, erfuhren sie etwa, wie es mit dem Digital-Out-of-Home-Vermarkter weitergehen soll. 225 Millionen Kontakte pro Monat erreicht 7Screen laut Adelsgruber momentan mit seinen digitalen Außenwerbeflächen, 90 Prozent dieser Flächen hat das Unternehmen exklusiv. Vor allem an Flughäfen ("7Airport") und in Shopping-Malls ("7Shop") flimmert die Werbung bislang über Videowände. Neu im Portfolio ist ab sofort "7Eat", die Vermarktung des "Burger King Channel" auf allen Bildschirmen der Fastfood-Kette. Stark ausgebaut werden soll "7Highway", das Videonetz an Tankstellen und Autobahnraststätten. Ab Oktober sollen dort neue große Travelboards im Einsatz sein. "Die haben wir schon jetzt größtenteils verkauft", so Adelsgruber.

Natürlich war auch die Zukunft des Addressable TV ein Thema. 26 Millionen deutsche Smart-TV-Zuschauer seien schon heute digital adressierbar, erläuterte SevenOne-Geschäftsführer Thomas Port. Die ersten Kampagnenerfahrungen hat der Vermarkter gesammelt und bisher vor allem auf Regionalisierung durch Geo-Targeting gesetzt. Wer via HbbTV empfängt und auf Aufforderung im Werbespot den Red Button drückt, gelangt auf regional ausgesteuerte Microsites. Kunden können dabei nach Regionen, Bundesländern, Städten oder auch nach durchschnittlichem Haushaltsnettoeinkommen gemäß Postleitzahl selektieren. "Im Herbst werden wir mit dem neuen Standard HbbTV 2.0 dann auch echtes Spot Replacement testen", so Port. "2017 kommen die ersten Geräte in den Handel, die das können." 

 

Guido Modenbach, für Market Intelligence verantwortlicher SevenOne-Geschäftsführer, präsentierte den Screening-Besuchern Zahlen aus dem ersten "Viewtime Report" seines Hauses. Dieser soll fortan regelmäßig die Videonutzung in Deutschland messen. Vier Wellen mit Telefonbefragungen hat Forsa für SevenOne 2015 durchgeführt, derzeit läuft die erste Welle dieses Jahres, die erstmals auch Snapchat berücksichtigt. Die Umfrageergebnisse werden mit einem Kontrollpanel abgeglichen, dessen Mitglieder Messsoftware auf PCs und Laptops installiert haben. Eines der Kernergebnisse: "Die Abonnentenzahl der VoD-Dienste ist 2015 um etwa 80 Prozent gestiegen", so Modenbach. "Auf sie entfällt jedoch nur 0,8 Prozent der Nutzungszeit im AGF-System." Ob das mehr über VoD oder mehr über die AGF aussagt, fügte er nicht hinzu. In der täglichen Reichweite bei 14- bis 29-Jährigen liegen YouTube und klassisches TV laut "Viewtime Report" gleichauf – mit jeweils 47 Prozent. Allerdings liegt die tägliche Nutzungsdauer im Durchschnitt bei 18 Minuten für YouTube und 152 Minuten für TV.

Dentsu Aegis© Dentsu Aegis
Das Media-Agentur-Network Dentsu Aegis hat den Europa-Etat von Kellogg erfolgreich verteidigt. Das Mandat umfasst alle Cerealien- und Snack-Marken wie Pringles oder Kellogg's und erstreckt sich über 31 Märkte in der EMEA-Region. Den Ausschlag für den erneuten Pitch-Gewinn gaben laut Dentsu Aegis Network der "starke Fokus auf Consumer Insights, datengesteuerte Analysen und eine länderübergreifend konsistente Kommunikationsstrategie". Kellogg arbeitet seit 2008 mit den Dentsu-Aegis-Agenturen Carat und iProspect zusammen. In Deutschland wird der Etat von Carat am Standort Hamburg betreut.

Radiozentrale© Radiozentrale
Die Radiozentrale hat einen neuen Flight ihrer Gattungsmarketing-Kampagne "Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf." gestartet. Passend zum Sportjahr mit Fußball-EM und Olympischen Spielen hat die Kreativagentur Grabarz & Partner diesmal auf den Kontext verschiedener Sportarten gesetzt. Fünf neue Motive sind bundesweit on air: Thomas, der Profi-Balletttänzer, der zugibt, dass er viel lieber ein kühles Bier zischt als an einer Margarita mit bunten Schirmchen zu nippen; Svetlana, die von Anabolika-Nebenwirkungen Geplagte; Dennisine, die Spielerfrau mit dem Gesicht, das zu jeder Sonnenbrille und Schminke passt; Frank Zack, der superglücklich arbeitslose Fußball-Kommentator; und eine junge Frau, die der Herrenwelt die "ach so komplizierte Regel" des Fußballs erklärt. "Sport ist stets emotional aufgeladen, vielfältig und begeistert Massen", so Radiozentrale-Chef Lutz Kuckuck. "Haben wir zuletzt noch die regionale und altersspezifische Aussteuerung von Radio in den Mittelpunkt gestellt, so zeigen wir nun eben diese Gemeinsamkeiten mit der Sportwelt auf: Emotionen, Vielfalt, Reichweite." Produziert wurde wie gewohnt bei Studio Funk in Hamburg.

Opera Mediaworks© Opera Mediaworks
Werbung auf dem Smartphone
kann sich künftig außer Bild und Ton auch mit Vibration bemerkbar machen. Der Mobile-Vermarkter Opera Mediaworks hat gemeinsam mit der Media-Agentur Mediacom eine neue Werbeform namens "Haptic Ad" entwickelt, die zuerst für die Marke Dr. Best aus dem GSK-Konzern zum Einsatz kommt. Diese Werbung zum Fühlen gibt es nur auf mobilen Endgeräten – während das Produkt angezeigt wird, vibriert das Handy gleichzeitig. Beworbenes Produkt ist passenderweise die neue Zahnbürste "Dr. Best Vibration", die mit 20.000 Vibrationen pro Minute für eine gründliche Plaque-Entfernung sorgen soll. Die Kampagne läuft bis Ende August im Netzwerk von Opera Mediaworks auf iOS und Android, zu dem u.a. die die mobilen Umfelder des Bauer-Verlags, "heise online" oder "Quizduell" gehören. "Konsumenten werden online mit einer Flut an Werbebotschaften konfrontiert. Wollen Werbetreibende in dieser herausstechen, brauchen sie neue, relevante Werbeformen", so Annina Bleek, Managing Partner Media Consulting bei Mediacom Hamburg. "Zusammen mit Opera Mediaworks konnten wir eine Kampagne mit echtem Entertainment-Faktor umsetzen, denn das vibrierende Smartphone vermittelt ein Gefühl für das beworbene Produkt."