RMS© RMS
Von OMS zu RMS: Für Matthias Wahl ändert sich ab Mai weit mehr als nur ein Buchstabe. Der langjährige Online-Vermarktungsprofi und amtierende Präsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) wird neuer Sprecher der Geschäftsführung beim Radiovermarkter RMS – und folgt damit Florian Ruckert nach, der im Sommer 2016 seinen Abgang für dieses Jahr in Aussicht gestellt hatte. Bei der Gesellschafterversammlung der RMS am Montag erhielt der 57-jährige Wahl ein einstimmiges Votum. Zuletzt war er Sprecher der Geschäftsführung bei OMS, dem Online-Vermarkter regionaler Tageszeitungen, der im vorigen Jahr von Ströer übernommen worden war. Die RMS ist ihm freilich nicht unbekannt: Von 1996 bis 2001 war Wahl dort bereits Geschäftsführer Verkauf.

"Ich freue mich sehr, nach spannenden Jahren im reinen Onlinegeschäft gerade jetzt zum Radio zurückzukehren", sagt Wahl. "Dieses Medium hat für mich nichts von seiner Faszination verloren und steht aktuell an der Schwelle zu einem vielversprechenden Bedeutungsgewinn im Mediamix. Zur Alleinstellung des Radios beim Thema Reichweite gesellen sich nun zahlreiche digitale Audioangebote. Deren Nutzung wächst dynamisch und innovative Plattformen für audiobasierte Kommunikation à la Alexa durchdringen alle Lebensbereiche. Das Potenzial für den Werbemarkt ist riesig." In seiner Funktion als RMS-Aufsichtsratsvorsitzender lobt FFH-Chef Hans-Dieter Hillmoth Wahls "exzellente Kenntnisse des Radiomarktes, die er durch seine Kompetenzen in der Digitalvermarktung optimal" ergänze. Auch das Lob für den scheidenden RMS-Boss, der mit Auslaufen seines Vertrags im Juni geht, darf natürlich nicht fehlen: "Florian Ruckert hat, gemeinsam mit seinem Team, RMS zukunftsfähig aufgestellt – auch für künftiges Wachstum im konvergenten Audiomarkt", so Hillmoth.

 

ARD© ARD/DWDL
Die ARD lässt pitchen: Unter Federführung des Bayerischen Rundfunks haben sechs Anstalten, ein Vermarkter und eine Programmdirektion gemeinsam ihren Media-Etat für die nächsten zwei Jahre ausgeschrieben (Aktenzeichen: BR-2017-0003). Gesucht werden insgesamt drei Agenturen, mit denen eine Rahmenvereinbarung über "Mediaforschung und Analyse, Mediaberatung, -planung, -einkauf, -kontrolle, -abrechnung sowie Optimierungsmaßnahmen, Reportings, Controlling und in Einzelfällen Herstellung von Werbematerialien" geschlossen werden soll. Dabei geht es sowohl um nationale Kampagnen für die ARD-Programmdirektion, ARD-Werbung Sales & Services und Deutschlandradio als auch um regionale Kampagnen für BR, MDR, RBB, SWR und WDR.

Das Mindestauftragsvolumen dieser Rahmenvereinbarung liegt laut Ausschreibung bei ca. 12 Millionen Euro pro Jahr, wovon 3 Millionen Euro auf Gegengeschäfte entfallen sollen. Die Vertragsperiode läuft vom 1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2019 und kann maximal zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Ausgeschlossen vom Pitch sind alle Media-Agenturen, die für die "Bewerbung von Fußballsendungen" verantwortlich sind. Dies bezieht sich laut Ausschreibung auf "alle Fußball-Rechte, die derzeit oder in Kürze im deutschen Markt ausgeschrieben oder verhandelt werden". Etatinhaber bei einem gehörigen Teil des ausgeschriebenen Kuchens – nämlich BR, MDR und ARD – ist die Agentur pilot Hamburg.

YouTube© YouTube
YouTube macht Schluss mit 30-Sekündern: Von 2018 an wird die Videoplattform keine Werbespots dieser Länge mehr anbieten, die nicht überspringbar sind. Stattdessen, so die Google-Tochter, werde man sich auf Werbeformate konzentrieren, die "sowohl für Nutzer als auch für Werbekunden gut funktionieren". Neben den Video-Ads, die der Nutzer nach einigen Sekunden überspringen kann, sollen dazu dem Vernehmen nach auch nicht überspringbare Spots zwischen sechs und 20 Sekunden Länge gehören. Laut einer aktuellen Forschung des Media-Networks IPG greifen zwei Drittel aller YouTube-Nutzer zur Skip-Funktion, wann immer sie verfügbar ist.

El Cartel Media© El Cartel Media
RTL II-Vermarkter El Cartel Media hat Thomas Elbracht zum Leiter der Abteilung Brand Partnership & Entertainment gemacht. In dieser Funktion ist er für 
Product-Placement-Inszenierungen und crossmediale Kooperationen mit Werbekunden, für Lizenzprodukte, Logoauswertungen, Marken- und Musikkooperationen sowie für den Musikverlag El Cartel Music verantwortlich. Elbracht berichtet an El-Cartel-Geschäftsführer Andreas Kösling. Im Hause ist er bereits seit 2007: zunächst beim Sender RTL II im Special Marketing, später ab 2010 bei El Cartel Media in den Abteilungen Sonderwerbeformen und Media Sales, dort zuletzt als stellvertretender Leiter. Elbrachts Vorgänger als Leiter Brand Partnership & Entertainment, Dennis de Graaf, geht nach Unternehmensangaben "auf eigenen Wunsch", soll RTL II jedoch "bis auf weiteres als Berater und Projektleiter" verbunden bleiben. 

Score Media Group© Score Media Group
Heiko Genzlinger, Geschäftsführer des Tageszeitungsvermarkters Score Media Group, will bis zum Jahresende auf alle Disposysteme seiner Mitgliedsverlage zugreifen und jede nationale Kampagne voll automatisiert abwickeln. "Wir werden Ende 2017 weiter sein als TV", so Genzlingers leicht großspurige Ankündigung im "Horizont"-Interview. Außerdem hat es der Score-Media-Chef auf die ZMG, den Gattungsmarketing-Dienstleister der Tageszeitungen, abgesehen: "Wir brauchen Marktforschung und die Möglichkeit, Werbewirkungsnachweise zu erbringen. Das dafür nötige Geld und die Manpower fließen momentan aber noch in die ZMG." Nach eigenen Angaben hat Score Media im vierten Quartal 2016 insgesamt 65 Kampagnen umgesetzt und das Jahr mit einem zweistelligen Millionen-Umsatz abgeschlossen.