6,1 Prozent am Dienstag, nur 5,8 Prozent am Mittwoch - die Quoten der "Harald Schmidt Show" lassen wenige Wochen nach dem Sat.1-Comeback des Late-Night-Talkers wahrlich zu wünschen übrig und lagen beim jungen Publikum zuletzt stellenweise sogar unter den Werten, die Schmidt in seinen letzten ARD-Wochen erzielte. Von den so starken Zahlen seiner ersten Sat.1-Woche ist jedenfalls nicht mehr allzu viel geblieben, etwa die Hälfte seiner Premieren-Zuschauer hat Harald Schmidt inzwischen verloren.

"Gut finde ich, dass ich in Zeiten der großen Finanzkrisen in einem börsennotierten Unternehmen wieder anfange", hatte Schmidt vor einem Jahr in einem "Zeit"-Interview zu seiner Rückkehr zur Sat.1 gesagt. "Nicht mehr die undurchsichtige Welt der ARD, sondern die klare Frage: Bist du Dein Geld wert?" Aus Sicht der Quoten lässt sich die Frage derzeit mit einem klaren "Nein" beantworten. Eine teure Sendung mit derart schlechten Quoten würde wohl so mancher Programmchef schleunigst aus dem Programm werfen.

 

Doch wer Schmidt im Programm hat, tut etwas für das eigene Image und benötigt einen langen Atem. Und: Mehr Sendeplätze. Schon vor Wochen kündigte Harald Schmidt an, einen dritten Platz in der Woche bekommen zu wollen. Der Donnerstag zusätzlich, "das wäre perfekt", sagte Schmidt kürzlich im "Focus". "Ich finde, das sollte langfristig ein Ziel sein, aber es geht mir definitiv nicht darum, den Kerner zu verdrängen." Inzwischen ist das Ende von Kerners Magazin besiegelt: Zwei Jahre nach dem Start wird die Sendung zum Jahresende eingestellt, der Sendeplatz am späten Abend somit frei.

Und doch zögert man bei Sat.1 damit, diesen Platz an Harald Schmidt zu übergeben - angesichts der Quoten ist das sicherlich nicht verwunderlich. Auf den ersten Blick mag es daher reichlich skurril erscheinen, wenn an dieser Stelle nun gefordert wird: Gebt Harald Schmidt den dritten Sendetag! Die Gründe liegen auf der Hand: "Die Harald Schmidt Show" ist eine klassische Late-Night-Show, wie es sie unzählige Male im amerikanischen Fernsehen gibt - dabei ist es sicherlich kein Zufall, dass derartige Formate in den Staaten an vier, oft gar an fünf Abenden pro Woche zu sehen sind.

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