Die Titelseite des „Express“ wirkt an seinem heutigen Relaunch-Tag über dem Bruch so gewöhnlich, dass man die Veränderungen der Boulevardzeitung aus dem Hause M. DuMont Schauberg am Kiosk oder beim Vorbeispazieren an den zahlreichen Verkaufsboxen in Köln, Bonn und Düsseldorf beinahe verpassen könnte. Von einer Revolution lässt sich ohnehin nicht sprechen, aber unter Leitung von Chefredakteur Carsten Fiedler hat der „Express“ eine notwendige optische Modernisierung mit einer inhaltlichen Betonung von lokalen und regionalen Themen verknüpft.

„Wir haben den Auftritt der Zeitung modernisiert. Wir haben aber auch mehr Platz geschaffen für das, was uns am wichtigsten ist: Die aktuelle, besondere und bewegende Berichterstattung aus Köln, Bonn, Düsseldorf und dem ganzen Rheinland“, sagt Fiedler, der im Editorial der Relaunch-Ausgabe in einem Anflug von Größenwahn den „Express“ kurzerhand als Legende bezeichnet. Inhaltlich wolle man stärker als „Problemlöser und Forum für die großen Themen des Rheinlands“ und dafür auch mehr als bisher den Dialog mit den Lesern suchen.

Eine regionale Tageszeitung entdeckt das Regionale. Das ist erfreulich, auch wenn es  gleichzeitig ein Beleg dafür ist, dass man sich davon zuletzt zu weit entfernt hatte. Im ersten Zeitungsbuch gibt es ab sofort eine zusätzliche Rheinland-Seite mit Themen, die über die Stadt-spezifischen Seiten im zweiten Buch hinaus gehen. Der „Express“ erscheint in drei Varianten: Für Köln, Düsseldorf und Bonn. Die neue „Rheinland“-Seite ist ein Bindeglied zwischen den Ausgaben.

Beim stärkeren Austausch mit den Lesern, aber insbesondere bei der im Kölner und Düsseldorfer Lokalteil neu eingeführten Seite („Kölnplan“ bzw. „Düsseldorfplan“) mit redaktionell aufbereiteten Veranstaltungstipps und Kulturthemen, lassen sich gesammelte Erfahrungen aus der gefloppten und eingestellten Nachmittagszeitung „Xtra“ erkennen. Sowohl die Rheinland-Seite als auch die als „Kölnplan“ attraktiver aufbereiteten Termine und Veranstaltungen sind mehr Evolution als Revolution.

Express© Express


Ansprechend ist die aufgeräumtere Optik des „Express“, die sich dann unter dem Bruch auf der Titelseite und im Innenteil schnell bemerkbar macht. Die Seiten sind in der Tat übersichtlicher gestaltet. Neben den klassischen Boulevard-Farben Schwarz und Rot werden in einzelnen grafischen Elementen freundliche Farbtöne (u.a. Orange, hellblau, beige) eingesetzt. Neu gestaltete Randspalten, Seitenköpfe und Autorenmarken sowie eine neue Typografie-Familie („Clan Pro“, „Neue Aachen“, „Utopia Standard“).

Entworfen wurde das neue Erscheinungsbild von Zeitungs-Designer Nils Werner und „Express“-Art-Director Florian Summerer. „Der neue Auftritt gibt wertvolle Impulse für den ‚Express‘ und soll Menschen begeistern, die sich von einen modernen, frischen Layout angesprochen fühlen. Im Spätherbst werden wir auch die Web- und Mobile-Sites optimieren und mit unserem neuen Newsroomkonzept die Marke insgesamt zukunftsfähig positionieren“, erklärt Philipp M. Froben, Geschäftsführer des Medienhauses DuMont Rheinland.