"Man ist nicht gezwungen, alles in einem Korsett von 100 Minuten zu erzählen." Das sagte Regisseur Oliver Hirschbiegel am Wochenende im DWDL.de-Interview auf die Frage, was die Unterschiede in der Produktion von Serien und Filmen sind. Hirschbiegel zeichnet sich unter anderem für die neue ZDF-Produktion "The Same Sky" verantwortlich, die er gemeinsam mit der UFA Fiction und Beta Film realisiert. Mit im Boot sitzen zudem noch Mia film und Rainmark Films. Auf der MIPCOM in Cannes feiert das Format am Montag um 18:30 Uhr seine Weltpremiere - aber schon jetzt ist die Serie im Ausland äußerst beliebt.


Wie UFA und Beta Film am Mittwochvormittag auf einer Pressekonferenz in Cannes bekannt gegeben haben, hat sich Netflix die Rechte an der Serie gesichert und wird sie im englischsprachigen Ausland zeigen. Doch auch bei unseren europäischen Nachbarn ist die Serie sehr gefragt: So sicherten sich unter anderem Rai (Italien), France 3 (Frankreich), VRT (Belgien) und RUV (Island) die Rechte. Bereits Anfang des Jahres wurde "The Same Sky" an SVT (Schweden), DR (Dänemark) und NRK (Norwegen) verkauft.

Mit an Bord sind beim Projekt neben Oliver Hirschbiegel auch die britische Drehbuchautorin Paula Milne sowie die Darsteller Sofia Helin ("The Bridge"), Tom Schilling ("Generation War") und Friederike Becht ("The Reader"). "'The Same Sky' kombiniert europäisches Talent: Paula Milne als eine außergewöhnliche Drehbuchautorin, der in Deutschland geborene Regisseur Oliver Hirschbiegel und der deutsch-internationale Cast. Es ist toll zu sehen, wie diese Serie die Welt erobert", sagt Beta Film-CEO Jan Mojto.

"Paula ist eine Legende", so Hirschbiegel gegenüber DWDL.de über die Drehbuchautorin der Serie. "Viele Leute haben Angst vor ihr, weil sie sehr direkt ist und ziemlich heftig sein kann. Mir hat das von Anfang an total gefallen. Wir haben uns das erste Mal getroffen, bevor sie überhaupt mit den Büchern angefangen hatte. Da haben wir uns ein bisschen abgetastet und über das Ost-West-Szenario in den 70er Jahren ausgetauscht. Je länger die Zusammenarbeit ging, desto enger sind wir zusammengewachsen."

Inhaltlich geht es in "The Same Sky" um die Beziehung zwischen einem Ostdeutschen Agenten (gespielt von Tom Schilling) und seinem Zielobjekt, einer Frau aus Westdeutschland (gespielt von Sofia Helin), die er im Interesse seines Landes verführen muss. Dafür wird er nach West-Berlin eingeschleust. Als die Mission eine unerwartete Wendung nimmt, setzt ihn sein Westberliner Führungsoffizier Ralf Müller (Ben Becker) kurzerhand auf die NSA-Mitarbeiterin Sabine Cutter (Friederike Becht) an. Eine folgenschwere Entscheidung, wie sich bald herausstellt, denn seine Verbindung zu ihr geht weit über seinen ursprünglichen Auftrag hinaus. Die Atmosphäre des Kalten Kriegs und den sich gegenüberstehenden Großmächten schwingt immer mit.

Beim ZDF läuft die Produktion übrigens unter dem Titel "Der gleiche Himmel" und wird an drei Abenden als 90-minütiger Film zu sehen sein. "Nach 'Unsere Mütter, unsere Väter', 'Das Adlon‘ und zuletzt 'Tannbach' zeigen wir einmal mehr, dass das ZDF der Sender für die fiktionale Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte ist", sagte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler bereits im September 2015 über das neue Projekt. "Zusammen mit unseren Partnern UFA und Beta werden wir die 70er Jahre im geteilten Berlin neu zum Leben erwecken, in einem so spannenden wie emotionalen Dreiteiler eines exzellenten Kreativ-Ensembles."

Mehr zum Thema