Im Bereich Fiction geht BBC Worldwide u.a. mit der neuen Krimiserie "Father Brown" - mit Mark Williams in der Hauptrolle - in den Verkauf. Die Grundgeschichte, "Pater Braun", ist dem deutschen Fernsehpublikum nicht unbekannt. "Die Ausstrahlung der ersten zehn Folgen in Großbritannien war sehr erfolgreich, eine zweite Staffel ist bereits bestätigt", sagt Caroline Torrance, Director of Programme Investment bei BBC Worldwide. "Dann haben wir 'Quirke' mit Gabriel Byrne, wir haben 'Death in Paradise' mit bereits zwei vorliegenden Staffeln und einer weiteren in Arbeit." Besonders schwärmt sie für "Young doctors notebook" mit "Mad Men"-Star Jon Hamm und "Harry Potter"-Darsteller Daniel Radcliffe. "Es gibt so viele prominente Namen in unseren Produktionen wie noch nie zuvor", so Torrance, die nach wie vor auch einen großen Appetit für time-period drama sieht. "Da haben wir u.a. 'Call the Midwife' im Katalog, das sich sehr gut verkauft." Aber das Highlight der MIPTV aus Sicht von BBC Worldwide ist "Da Vinci's Demons". Die Serie feiert am Freitag in den USA beim PayTV-Sender Starz Premiere und läuft wenige Tage später schon beim deutschen Seriensender FOX.



In Cannes gibt es im Rahmen der MIPTV schon eine Preview. "Es erzählt die bislang unerzählte, dunkle Geschichte des jungen da Vinci", sagt BBC-Managerin Torrance. Ein Format will sie nicht unerwähnt lassen: "Etwas ganz anderes ist 'Orphan Black' - ein Thriller mit SciFi-Twist, aber sehr nah an der Realität." Das Fiction-Angebot sei nie besser gewesen, da ist sich Torrance sicher. Weil Fernsehserien wieder cool geworden sei - auch für alle, die daran arbeiten. "Autoren und Regisseure wissen den Raum zu schätzen, den Fernsehen ihnen gibt. Es ist ja einfach: In einer sechsteiligen Serie lässt sich einfach mehr erzählen als in einem zweistündigen Film. Und auch die Schauspieler werden durch dieses sich gerade entwickelnde Genre von neuen Leuchtturm-Serienproduktionen angezogen. Es gibt die Schubladen 'Ich mache nur Film' und 'Ich mache Fernsehen' nicht mehr. In vielerlei Hinsicht geht es heute einfach nur um Talent - die Größe des Bildschirmes ist egal."

2013 wird ein gutes Jahr für BBC Worldwide, glaubt Torrance. Auch aus einem weiteren  Grund: "Es gibt derzeit definitiv einen Appetit der US-Sender auf britische Serien. Man muss klar sagen, dass das dem massiven Erfolg von 'Downton Abbey' wie auch 'Sherlock' zu verdanken ist. Auf dem US-Markt sehen wir noch großes Potential." Aber nicht nur da. Die wichtigsten Märkte für Fiction aus dem Hause BBC seien darüber hinaus naheliegenderweise Australien und Neuseeland sowie dann Skandinavien, die Niederlande und Deutschland. "Die Deutschen haben einen ähnlichen Geschmack wie die Briten. Sie lieben gute Krimis", sagt Caroline Torrance. Auch im Bereich Factual und Doku sei Deutschland immer schon ein wichtiger Markt gewesen, ergänzt Jo Sermon, Director of Content Strategy bei BBC Worldwide für den Bereich Fiction. "Wir haben gerade mehr Koproduktionen mit deutschen Partnern, aber auch französischen Partnern und Discovery in den USA, als in so manchem Jahr zuvor."

Es gibt aber auch neue Partner auf dem Weltmarkt: "Einen interessanten Aufschlag hat China mit CCTV9 gemacht, die mit Factual-Programmen mal eben 90 Millionen Menschen oder mehr erreichen. Zahlen von denen wir nur träumen können. Spanien und Griechenland sind dafür momentan auch TV-technisch schwierige Märkte Gerade Spanien war dabei zuletzt immer ein großartiger Partner für uns. Und auch mit Japan gab es schon mal mehr Geschäfte." Factual verkaufe sich aber immer noch etwas besser als BBC-Fiction, "Weil Dokumentationen nicht einen speziellen Geschmack treffen müssen, wie es bei Serien der Fall ist", sagt Sermon. "Unser LineUp in diesem Jahr ist eine Mischung aus klassischen Natural History-Produktionen der Marke BBC und neuen Ideen mit einem gewissen Etwas", erklärt Factual-Chefin Jo Sermon. "Das Highlight ist sicher "Africa", eine fünfteilige Serie über den Kontinent. Ein gewagtes Projekt, weil jeder denkt schon alles über Afrika gesehen zu haben. Was könnte man schon zeigen, was man nicht schon irgendwo vorher gesehen hat. Und doch haben wir vor vier Jahren in die Idee investiert. Und in UK erreichte die Preview-Episode - auf allen Verbreitungswegen - mehr als 14 Millionen Zuschauern. A real showstopper", freut sich Sermon.

Dann gibt es noch die dreiteilige Wildlife-Doku "Hidden Kingdom", die in Deutschland bei RTL und den USA bei Discovery Channel laufen wird. "'Planet Erde' trifft Pixar trifft 'Bugs Life'" - so hat Executive Producer Mike Gunton das Projekt beschrieben. "Eine ganz andere Sicht auf die kleinen Helden im Tierreich", ergänzt Sermon. Weitere Factual-Produktionen mit denen BBC Worldwide in den Vertrieb geht, sind "The rise of the continents" und "Mega Tsunami". Dort, wie auch bei "Hidden Kingdom" gebe es einen Genre-Clash. "Reality meets science" nennt Jo Sermon es und sagt: "Die BBC wird schon immer und auch in Zukunft mit Natural History und Wissenschafts-Dokus verbunden. Aber wir gehen jetzt zusätzlich auch in Richtung Factual Entertainment und Lifestyle."