Die International Kids Emmy Awards sind am Dienstagabend zum ersten Mal im Rahmen der Fernsehmesse MIPTV in Cannes verliehen worden. Unter den Nominierten und Entscheidern mischten sich auf dem lila Teppich, der vor dem Carlton Hotel an der Croisette ausgelegt war, auch zahlreiche Kinder-Charaktere, darunter die "Maus" aus Deutschland - kein Wunder, gehörte doch die WDR Mediagroup zu den Partnern der Preisveranstaltung. Der WDR hatte auch Schauspieler Gil Ofarim an die Côte d’Azur fliegen lassen.

"Hersteller von Kinderprogrammen haben eine große Verantwortung gegenüber ihren Zuschauern", sagte Bruce L. Paisner, President der International Academy, der zugleich die hohe Qualität der nominierten Programme würdigte, unter denen sich in diesem Jahr allerdings kein deutsches Format befand. In der Kategorie "Kids: Preschool" (übers. "Vorschule") geht "Bing" von Acamar Films Production / Brown Bag Films als Sieger hervor. Der animierte Hase aus Großbritannien verkörpert die laute, aufgeregte Realität eines Vorschülers. In der Kategorie "Kids: Factual" ging für "My Life: I Am Leo" von Nine Lives Media zudem ein weiterer Preis nach Großbritannien. Die Serie handelt von einem Jungen, der als Mädchen geboren wurde, sich aber nie so gefühlt hat. Die Dokumentation soll Verständnis für "Transgender"-Kinder aufkommen lassen.

Mit "Ronja, The Robber's Daughter", produziert von NHK / NHK Enterprises / Dwango / Polygon Pictures, geht der Titel für die beste "Kids: Animation" nach Japan. Die Geschichte basiert auf Astrid Lindgrens Welterfolg "Ronja Räubertochter" und erzählt von Ronja, die mit ihrem Banditenvater in einem Schloss in einem Wald lebt. Da diese Serie aber aus Japan kommt, spielen auch mystische Kreaturen eine Rolle. In der Kategorie "Kids: Non-Scripted Entertainment" (zu verstehen als "ohne Drehbuch") siegt "Best i Mest (All-Round Champion)" von NRK aus Norwegen. Hier werden acht 14-jährige Athleten aus den verschiedensten Sportarten dabei begleitet, wie sie versuchen, die jeweils anderen Sportarten versuchen zu erlernen.

Mit "Nowhere Boys Series 2" von Matchbox Pictures geht der Preis für die Kategorie "Kids: Series" nach Down Under. Die zweite Staffel der australischen Serie erzählt von den "Nowhere Boys", die mittlerweile unberechenbare Kräfte über Erde, Wind, Feuer und Wasser erlangt haben und erkennen, dass sie nicht die einzigen Universumsreisenden sind. Unsere Nachbarn aus den Niederlanden können derweil mit "Rabarber (Rhubarb)" von NL Film & TV / KRO-NCRV eine Trophäe in der Kategorie "Kids: TV Movie / Mini-Series" mit nach Hause nehmen. In "Rabarber" versuchen Winnie und Siem, die sich durch die Liebeleien ihrer Eltern kennengelernt haben, dafür zu sorgen, die allmählich kriselnde Beziehung von Mama und Papa wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.