Der langjährige WDR-Journalist und Korrespondent Jürgen Thebrath ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren, wie der WDR am Mittwoch mitteilte. In seiner über 30-jährigen Tätigkeit für den WDR leitete Thebrath unter anderem die ARD-Auslandsstudios in New York und Brüssel und war bis zu seiner Pensionierung 2011 stellvertretender Chefredakteur Fernsehen.

Der gebürtige Essener begann seine journalistische Laufbahn Ende der 1970er Jahre beim Westdeutschen Rundfunk. Von 1985 bis 1991 arbeitete er als Redakteur bei “Monitor”, hat in der Zeit der Wende als Korrespondent und Reporter in Warschau, Ost-Berlin und Moskau eine zentrale Phase deutscher Geschichte journalistisch begleitet. In den 1990ern leitete Jürgen Thebrath zunächst in Ostberlin das ARD-Studio, später das Auslandsstudio New York und im Jahr 2000 das Studio Brüssel. 2001 übernahm er die Leitung der WDR-Programmgruppe Inland, ein Jahr später wurde er zudem stellvertretender Fernseh-Chefredakteur des öffentlich-rechtlichen Senders. Sein Feature "Glückselig in New York" und die Dokumentation "Gesucht wird...Geheimnis um das Olympia-Attentat 72" sind mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden.

"Jürgens Anliegen war die kritische Kontrolle der Mächtigen", sagte WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. "Er war ein öffentlich-rechtlicher Journalist im besten Sinne: fundiert in der Recherche, fair in der Darstellung der Fakten, klug in der Argumentation. Als Programmverantwortlicher stand er für die Sicherung der redaktionellen Freiheit, nach innen und außen. Er hat unsere Arbeit über Jahrzehnte mitgeprägt."