Auch wenn Media for Europe (MFE) inzwischen die Mehrheit hält - die Probleme, mit denen ProSiebenSat.1 zu kämpfen hat, haben sich nicht verändert. Nachdem ProSiebenSat.1 im September die Hoffnung auf ein baldiges Ende der TV-Werbekrise aufgegeben und seine Prognose gesenkt hat (DWDL.de berichtete), hat der Konzern das dritte Quartal 2025 nun aber zumindest im Rahmen seiner angepassten Erwartungen abgeschlossen. Wie der Konzern am Mittwochnachmittag mitteilte, erzielte ProSiebenSat.1 in diesem Zeitraum einen Konzernumsatz von 820 Millionen Euro nach 882 Millionen Euro im Vorjahr.
In einem "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld" lag der Umsatz damit um sieben Prozent unter dem Vorjahr. Organisch - also bereinigt um Währungseffekte und Portfolioveränderungen - sank er um zwei Prozent. Auf Neunmonatssicht betrug der Konzernumsatz 2,515 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang um fünf beziehungsweise zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das adjusted EBITDA des Konzerns verringerte sich aufgrund des Rückgangs im TV-Werbegeschäft gegenüber dem dritten Quartal 2024 um 27 Prozent auf 76 Millionen Euro. Daneben hatte die Entkonsolidierung von Verivox einen negativen Effekt.
Der Außenumsatz des wichtigen Entertainment-Bereich belief sich derweil im dritten Quartal 2025 auf 546 Millionen Euro und lag damit um sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Umsatzentwicklung spiegele die Konjunkturlage sowie die "verhaltene Investitionsbereitschaft in Werbung" wider, erklärte der Konzern. Besonders deutlich zeige sich dies im linearen TV-Werbegeschäft. Zumindest die Streamimg-Plattform Joyn konnte jedoch ein Wachstum verzeichnen. Deren AVoD-Umsätzen verbuchten ein Plus von 42 Prozent im dritten Quartal, im Neunmonatszeitraum stiegen die AVoD-Umsätze von Joyn gar um 48 Prozent. Das kräftige Plus reicht augenscheinlich aber nicht ansatzweise, um die linearen Verluste auszugleichen, denn während die gesamten Werbeumsätze um sechs Prozent zurückgingen, bewegten sich die digitalen und smarten Werbeerlöse in der DACH-Region mit plus 1 Prozent nur leicht über dem Vorjahresniveau.
Abseits davon verzeichnete das Segment Commerce & Ventures, geprägt durch die Dekonsolidierung von Verivox, im dritten Quartal einen Rückgang um fünf Prozent auf 208 Millionen Euro; im Segment Dating & Video - also in der ParshipMeet Group - belief sich der Umsatz im dritten Quartal auf 66 Millionen Euro, was gar einem Rückgang um 23 Prozent entspricht, bereinigt um Währungseffekte waren es 19 Prozent weniger. Dabei sanken die Umsätze des Dating-Bereichs um 17 Prozent, während die Video-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr sogar um 31 Prozent zurückgingen.
Entsprechend getrübt ist dann auch der Ausblick. Für das vierte Quartal, dem für das Unternehmen eigentlich wichtigsten Quartal, erwartet ProSiebenSat.1 einen Rückgang der Entertainment-Werbeeinnahmen in der DACH-Region "im niedrigen einstelligen Prozentbereich", wie es heißt.
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