Constantin Medien AGWenn Aktiengesellschaften kommunizieren, dann klingt das gerne mal so: "Die Constantin Medien AG hat weitere Maßnahmen beschlossen, um das Segment Sport neu auszurichten und die Konzernstrukturen weiter zu straffen." Die News dahinter: 41 Mitarbeiter müssen gehen, die Marke DSF ist Geschichte. Stattdessen bündelt das Unternehmen alle Sport-Angebote unter der Marke Sport1.

Wann jedoch das Deutsche Sportfernsehen (DSF) umbenannt werden soll, steht noch nicht fest. Ein Sprecher kündigte das Rebranding am Dienstagabend gegenüber DWDL.de für das 1. Quartal 2010 an. In der Mitteilung von Constantin Medien heißt es lediglich: Logo und Claim werden in Kürze vorgestellt. Ob man sich damit auch vom vielfach gefeierten Claim "Mittendrin statt nur dabei" trennen wird, sei aber noch nicht entschieden.
 

 
Mit der Umbenennung des Sportsenders will der Konzern dem Zusammenwachsen der Online- und TV-Märkte mit einer Einmarkenstrategie Rechnung tragen. Die soll helfen TV-Marktanteile zu steigern und die starke Position des Online-Sportportals Sport1 zu sichern. Zudem sollen positive Umsatz- und Kosteneffekte generiert werden, vor allem durch Imageverbesserung und eine höhere Kosteneffizienz.  

Wichtigste Maßnahme zur Image-Verbesserung des Sportsenders: Man trennt sich mit dem Rebranding in Sport1 von der Erotik-CallIn-Schiene um 23 Uhr. Durch den Erwerb von Ausstrahlungsrechten unter anderem für die Handball- und Basketball-Bundesliga werden im Jahr 2010 mehr als 1.100 Stunden Live-Sport ausgestrahlt. Dies entspricht einer Steigerung von mehr als 10 Prozent gegenüber 2009. Das News-Angebot soll ausgebaut werden - eine Maßnahme, die seit Jahren angekündigt aber nie umgesetzt wurde. Darüber hinaus soll Fußball mehr Sendefläche bekommen.

Durch die Etablierung neuer Motormagazine, Dokumentationsreihen und Sport-Entertainment-Formate will man gezielter die Kernzielgruppe der 14- bis 49-jährigen Männer ins Visier nehmen. Mehr als zehn neue Formate sollen im kommenden Jahr dabei helfen. Gerade die Eigenproduktionen seien in den vergangenen Jahren viel zu stark vernachlässigt worden, so die Analyse bei Constantin Medien. Während die angekündigten Veränderungen für die Zuschauer zunächst eher positiv klingen, trifft es die Mitarbeiter allerdings hart.

Mit einem Rationalisierungsprogramm, das den Abbau von 42 Arbeitsplätzen umfasst, sollen im kommenden Jahr Einsparungen von rund 7 Mio. Euro realisiert werden. Davon entfallen auf Maßnahmen zur Senkung von sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Finanzkosten ca. 4 Mio. Euro und auf Personalmaßnahmen rund 3 Mio. Euro. Die Einigung mit dem Konzernbetriebsrat bezüglich des Stellenabbaus sei bereits erfolgt. Für die betroffenen Arbeitnehmer konnten sozialverträgliche Lösungen realisiert werden.