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"Südosteuropa ist für uns kein Zukunfstmarkt. Wir wollen uns dort nicht verstärken", sagte Bodo Hombach, Chef der Essener WAZ-Gruppe im Sommer dem "Handelsblatt". Allerdings stellte er auch klar, dass man es mit dem Rückzug nicht übermäßig eilig habe. "Wir sind in Südosteuropa nur dann zu Verkäufen bereit, wenn die Konditionen stimmen", so Hombach damals.

In Bulgarien stimmten die Konditionen nun offenbar: Aufgrund eines "attraktiven Preisangebots" habe man sich entschlossen, die Medien-Beteiligungen an die BG Printmedia Ltd zu verkaufen, gab die WAZ-Mediengruppe am Mittwoch bekannt. Das Unternehmen gehört mehrheitlich der Wiener BG Printinvest GmbH der Inhaber Karl Habsburg, Daniel Rutz und Christo Grozev. Daneben sind lokale Partner beteiligt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die WAZ-Gruppe war seit 1997 in Bulgarien aktiv. Zu ihren bulgarischen Beteiligungen
gehörten die beiden führenden Tageszeitungen "24 Stunden" und "Tru" die Wochenzeitschrift "168 Stunden" und ein diversifiziertes Magazinportfolio. Der Verkauf schließt die bulgarischen Druckereibetriebe und Vertriebsnetze der WAZ-Gruppe ein.

Bodo Hombach: "Wir haben stets sehr hohe journalistische Qualitätsstandards in allen unseren Märkten umgesetzt und sind der Ansicht, dass wir dort eine besondere Verantwortung tragen, nicht nur, wenn wir Medien betreiben, sondern auch wenn wir Aktivitäten beenden. Wir sind froh, dass wir eine Vereinbarung mit einer seriösen Käufergruppe treffen konnten, die sich dazu verpflichtet hat, die WAZ-Standards aufrecht zu erhalten und die Entwicklung der bulgarischen Mediengruppe als unbestrittenem Marktführer weiter voranzutreiben."