Seit der "Spiegel" berichtet hat, dass Monica Lierhaus für ihren Job als Werbebotschafterin der ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" angeblich eine Gage in Höhe von 450.000 Euro pro Jahr bekommt, will die Diskussion darüber nicht abreißen. Nach einer öffentlichen Diskussion über die recht stattliche Entlohnung kam es bei der Fernsehlotterie vermehrt zu Kündigungen von Kunden, die ARD-Intendanten zeigten sich verschnupft, weil sie in die Entscheidung der eigenständigen Fernsehlotterie, die auch nicht aus Gebührengeldern finanziert wird, nicht eingebunden gewesen seien.

Nun hat sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge auch die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der ARD, in der die jeweiligen Vorsitzenden der Rundfunk- und Verwaltungsräte der neun Landesrundfunkanstalten sowie der Deutschen Welle sitzen, kritisch mit dem Thema befasst. Einem Vorab-Bericht des "Spiegels" zufolge soll die GVK, Lierhaus durch einen anderen Prominenten zu ersetzen, der dann allerdings überhaupt keine Gage mehr bekommen solle. Das wiederum dürfte Wunschdenken sein: Auch Lierhaus' Vorgänger bekamen für diesen Job Geld, zuletzt Frank Elstner.

 

 

Monica Lierhaus hatte unterdessen am vergangenen Wochenende ihren ersten TV-Auftritt als Botschafterin der Fernsehlotterie und verkündete im Vorabedprogramm die Wochengewinner. Zuvor hatte sie bereits diverse andere Termine für die Fernsehlotterie wahrgenommen. So verkaufte sie unter anderem beim Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Bayern München Lotterielose im Stadion.

Update: Inzwischen hat Ruth Hieronymi, GVK-Vorsitzende und WDR-Rundfunkratsvorsitzende, gegenüber "Bild" den "Spiegel"-Bericht relativiert: "Ich war bei der Konferenz dabei und kann das so nicht bestätigen". Es sei zwar über das Thema zwar "auch kritisch" gesprochen worden, aber eine Empfehlung habe es nicht gegeben.