Über vier Jahre ist ProSiebenSat.1 nun bereits mehrheitlich in den Händen der beiden Finanzinvestoren KKR und Permira - für derartige Beteiligungsunternehmen wäre es angesichts dessen nicht ungewöhnlich, wenn sie ihren Ausstieg vorbereiten würden. Entsprechende Gerüchte, dass der Ausstieg noch in diesem Jahr vollzogen werden könnte, machen daher schon seit Monaten die Runde, zumal sich der Aktienkurs nach dem drastischen Einbruch bis zum Februar deutlich erholte - seitdem aber wieder fällt. KKR und Permira gaben sich wie üblich in der Branche verschwiegen.

Nun meldete sich Permira-Chef Jörg Rockenhäuser in einem Interview mit der "Süddeutschen" zu Wort und macht klar: "Wir empfinden überhaupt keinen Zeitdruck, dort heute oder morgen auszusteigen." Mit der Entwicklung des Unternehmens sei man "sehr zufrieden". Rockenhäuser: "Das Unternehmen ist mit dem besten Ergebnis der Firmengeschichte aus der Krise gekommen. Das Management hat die richtigen Weichen gestellt, was der Kapitalmarkt ja auch goutiert."

Dass der Aktienkurs seit Februar wieder deutlich nachgegeben hat, hält er für nicht allzu tragisch. "Die Wahrheit ist, dass sich der Aktienkurs in den letzten zwei Jahren verzwanzigfacht hat. Wir schauen nicht auf den Tageskurs, sondern auf die Substanz und das Potential, das in einer Firma steckt." Außerdem erwartet er eine weitere Erholung, schließlich liege die Verschuldung nach dem Verkauf des Benelux-Geschäfts nun auf dem Niveau vergleichbarer Unternehmen und die Wachstumsstrategie des Unternehmens lasse "noch viel Positives erwarten".