Kaum zu glauben, dass der letzte Alm-Auftrieb bereits sieben Jahre zurückliegen soll. Und doch: 2004 war es, als ProSieben erstmals mehr oder weniger prominente Menschen in die Südtiroler Berge schickte. Dabei ging es natürlich weniger um jene Bergidylle, die man von Florian Silbereisen kennt, sondern viel mehr um das nackte Überleben. Zumindest fast, denn die erste Staffel der "Alm" ging zwar ohne Strom und warmes Wasser, dafür jedoch mit reichlich schwachen Nerven und so manchen Tränen über die Bühne.

Was folgte, war "Die Burg" - und damit ein Kapitel, das man bei ProSieben heute wohl gut und gerne verschweigen würde. Viel mehr als ein in den Zuber pinkelnder Blautblüter ist davon jedenfalls nicht in Erinnerung geblieben. An eine Neuauflage der "Alm" wollte sich danach im Sender niemand mehr wagen, auch wenn man immer mal wieder mit der Idee liebäugelte, wie ProSiebenSat.1-Unterhaltungschef Wolfgang Link am Mittwoch in Hamburg bei der Vorstellung der neuen Staffel deutlich machte.

Nun, nach sieben Jahren, wagt man sich tatsächlich wieder in die Berge, getrieben von der Hoffnung, das "TV-Event des Sommers" zu veranstalten. Man habe sich an all die lustigen Szenen erinnert, so Link - und womöglich spielte auch der jüngste Erfolg des Dschungelcamps eine Rolle, das RTL zu Beginn des Jahres Rekord-Marktanteile bescherte. Ganz davon abgesehen war "Die Alm" einst selbst ein großer Erfolg: So groß, dass ProSieben die ursprünglich auf zwei Wochen angelegte Show kurzerhand um eine Woche verlängerte. Mit Marktanteilen um 20 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe war die Show 2004 die große Überraschung des Sommers.

Und ganz nebenbei brachte das Format auch noch so manchen späteren Dschungelcamper hervor: Man denke nur an Lorenzo oder Nico Schwanz. Wer diesmal auf die knapp 2000 Meter hoch gelegene Alm geschickt wird, wollte in Hamburg zunächst niemand verraten - womöglich ist erst in zwei Wochen bei den Sender-Screenings mit ersten Namen zu rechnen. Nur so viel wurde gesagt: Im Umfeld der Bundesliga scheint man bereits fündig geworden zu sein. Ob jedoch ein ehemaliger Profi oder eine Spielerfrau das vermeintliche Luxusleben gegen ein Leben im Holzhaus tauschen wird, ist offen. An mangelnden Promis dürfte das Format jedoch kaum scheitern, schließlich gehen nicht selten sogar Bewerbungen bekannter Personen ein, man möge sie doch bitte bei der Auswahl der Kandidaten berücksichtigen.

Auch um die Quoten muss sich ProSieben kaum Sorgen machen: Anders als vor sieben Jahren, als "Die Alm" sogar zur besten Sendezeit lief, hat man nun den 22:15 Uhr-Sendeplatz ausgewählt - der Dschungel lässt grüßen. Ab dem 20. August geht die Show zwei Wochen lang täglich auf Sendung, auch um die Klum- und Raab-freie Zeit zu überbrücken. An eine Verlängerung ist diesmal bislang zwar nicht gedacht, doch bei ähnlich guten Quoten wie damals dürfte sicherlich auch diesmal nur wenig dagegensprechen. So viel steht fest: Für Gesprächsstoff und so manche Schlagzeile in der Boulevardpresse wird der Alm-Auftrieb der Prominenten in jedem Fall gut sein.

Das weiß man auch bei ProSieben - weil die Gelegenheit günstig ist, wird Moderator Daniel Aminati daher nicht nur jeden Abend gemeinsam mit Janine Kunze die Geschehnisse in den Bergen kommentieren, sondern zusätzlich auch für "taff" im Einsatz sein. Cross-Promotion, wie sie im Buche steht, ist somit zu erwarten. Die Show selbst soll humorvoll gestaltet werden. Unter die Gürtellinie wolle man jedoch nicht gehen, sagte Kunze am Mittwochabend. "Das", so Daniel Aminati, "machen die Kandidaten schon selbst."