Kurz und knapp hat ProSiebenSat.1 am Mittwoch bei der Vorstellung der Quartalszahlen das endgültige Aus von 9Live in der kommenden Woche bestätigt. Die Erlöse des Senders hätten unter jenen des Vorjahres gelegen - aufgrund des Umsatzrückgangs der vergangenen Jahre habe man sich dazu entschlossen, den Sendebetrieb schon in der kommenden Woche vollständig einzustellen.

Insgesamt betrachtet befindet sich ProSiebenSat.1 weiter auf Wachstumskurs. "Wir haben eine gute Position im TV-Werbegeschäft und bauen die Bereiche, die unmittelbar an das klassische werbefinanzierte Fernsehen angrenzen, weiter aus", kündigte der ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling an. "So konnten wir unser Wachstum beschleunigen. ProSiebenSat.1 ist auf dem Weg zu einem neuen Rekordjahr."

Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz aus fortgeführtem Geschäft - also ohne die veräußerten belgischen und niederländischen Gesellschaften - im zweiten Quartal 2011 um 6,5 Prozent auf 692,2 Millionen Euro. Unter dem Strich erwirtschaftete ProSiebenSat.1 ein Nettoergebnis von 84,8 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 58,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Getragen wurde das Umsatzwachstum Konzernangaben zufolge von allen drei Segmenten.

Im größten Umsatzsegment, Free-TV im deutschsprachigen Raum, erhöhten sich die Erlöse um 3,7 Prozent auf 477,2 Millionen Euro. Sowohl im Kernmarkt
Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz seien die Einnahmen aus der Vermarktung von TV-Werbung gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Den größten Wachstumsbeitrag leisteten erneut die Sender in Nordeuropa. Die ProSiebenSat.1 Group konnte hier ihre TV-Werbeeinnahmen in allen Ländern steigern, wobei vor allem in Norwegen und Dänemark die Werbeeinnahmen deutlich zulegten.

Die Erlöse aus dem Verkauf des Auslandsportfolios in Belgien und den Niederlanden sollen indes genutzt werden, um noch in diesem Monat 1,2 Milliarden Euro der Darlehen vorzeitig zurückzuführen, wie der Konzern bereits am Tag ankündigte. Doch zurück zu den Quartalszahlen: Höhere Distributionserlöse trieben zudem erneut das Umsatzwachstum im internationalen TV-Segment - der stieg der Umsatz um 16,1 Prozent auf 126,6 Millionen Euro. Im Segment Diversifikation, zu dem bis zuletzt auch 9Live zählte, erhöhten sich die Erlöse auf Basis fortgeführter Aktivitäten auf 88,4 Millionen Euro und damit um 9,5 Prozent.