In den rund 15 Jahren seit ihrem Start hat sich die Branche prächtig entwickelt: 1,5 Milliarden Euro setzen die Teleshopping-Anbieter in diesem Jahr in etwa um. Der Teleshopping-Markt ist damit größer als der Pay-TV-Markt, der laut VPRT 1,4 Milliarden Euro umfasst. Und damit soll das Ende der Fahnenstange für QVC, HSE 24 und Co. längst nicht erreicht sein, wie zumindest eine Goldmedia-Studie ergab - die allerdings auch von QVC anlässlich des in Kürze anstehenden 15. Geburtstags des Senders in Auftrag gegeben und bezahlt wurde.

 

 

Sie sieht für die kommenden fünf Jahre bis 2016 im Schnitt ein jährliches Wachstum von 7 Prozent für den Teleshopping-Markt voraus. Damit soll in fünf Jahren bereits die Schwelle von 2 Milliarden Euro Gesamtumsätzen durchbrochen werden. Das Wachstum erzielen die Anbieter dabei allerdings vor allem über neue Wege. Zwar bleibt der klassische Weg - Zuschauer sehen die Produkte im Fernsehen und greifen dann zum Telefonhörer, um sie zu bestellen - auf absehbare Zeit weiterhin das wichtigste Geschäftsfeld. Doch insbesondere die Möglichkeit, auch über das Internet zu bestellen, wird stark an Bedeutung gewinnen.

Schon 2010 wurden 16 Prozent der Umsätze der Teleshopping-Sender über das Internet generiert. Bis 2016 soll sich dieser Anteil der Studie zufolge auf 30 Prozent nahezu verdoppeln. Dass die Zusammensetzung der Teleshopping-Kundschaft dabei dem klassischen Klischee entspricht - ältere Frauen sind weit überrepräsentiert - stört dabei nicht: Trotz allem hat die Studie ergeben, dass Teleshopping-Käufer überdurchschnittlich das Web nutzen und neuen Technologien gegenüber aufgeschlossener seien, als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Trotzdem: Die "neuen" Technologien wie Apps für den Mobile Commerce oder auch HbbTV, das den Einkauf via Fernbedienung über den berühmten Red Button ermöglich soll, sollen sich zwar entwickeln, werden aber auch in fünf Jahren der Studie zufolge noch eine untergeordnete Rolle spielen. 6 Prozent des Umsatzes soll dann über mobile Absatzkanäle wie Smartphones und Tablets erzielt werden, via Hybrid-TV-Angebote sind es demnach 4 Prozent. Trotzdem ist man sich bei Goldmedia sicher: Gerade die einfache Bestellmöglichkeit via Hybrid-TV könne sich zu einem echten Wettbewerbsvorteil des Teleshoppings in der Versandhandelsbrache entwickeln.

Ohnehin sehen sich die Teleshopping-Anbieter im Vorteil gegenüber vielen anderen Branchen was die Zukunft angeht, in der auch die Aktivitäten in sozialen Netzwerken zunehmend wichtiger werden. Schließlich sei man hier die direkte Kommunikation mit dem Kunden, auch in der Öffentlichkeit, längst gewöhnt. In der Vergangenheit eben allein via Telefon, nun auch noch über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Andere Unternehmen hätten da stärkere Umgewöhnungsschwierigkeiten.