Am Montagabend sollen erste Veränderungen bei "Gottschalk Live" zu sehen sein - das ist vor allem deshalb bitter nötig, weil die vergangene Woche die mit Abstand quotenschwächste seit dem Start des Formats Ende Januar gewesen ist. Gleich zwei Mal verzeichnete Thomas Gottschalks Vorabend-Show weniger als eine Million Zuschauer. Klar ist: Auf diesem Niveau hat das Format keine Zukunft, zumal auch Thomas Gottschalk kaum dauerhaft vor einem derart kleinen Publikum senden möchte.

Hinter den Kulissen gibt es viele Überlegungen, wie es womöglich doch noch gelingen kann, "Gottschalk Live" auf die Beine zu helfen. Kai-Hinrich Renner berichtet im "Hamburger Abendblatt" nun davon, dass zwischen all den Plänen auch über einen neuen Sendeplatz nachgedacht wird. Thomas Gottschalk könnte demnach künftig bereits um 17:50 Uhr und damit direkt im Anschluss an "Brisant" auf Sendung gehen. Was auf den ersten Blick womöglich kurios wirkt, ergibt bei genauerem Hinsehen Sinn, schließlich sind die thematischen Überschneidungen zwischen dem Boulevardmagazin und "Gottschalk Live" deutlich größer als jene zwischen Gottschalk und den Krimis.

Im Gegenzug wollen "Brisant" und die bislang anschließend gesendete Dailysoap "Verbotene Liebe" überhaupt nicht zusammenpassen. Genau darin liegt derzeit einer der größten Schwachpunkte des gesamten ARD-Vorabends: Nach dem Ende von "Brisant" verliert Das Erste derzeit nämlich regelmäßig rund eine Million Zuschauer, die bis zu Beginn der "Tagesschau" um 20:00 Uhr nicht mehr zurückgewonnen werden. So gesehen ist die Soap derzeit mindestens ein ebenso großer Problemfall wie "Gottschalk Live". Von einer Umstellung könnten also gleich mehrere Formate profitieren.

Ein ARD-Sprecher sagte gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" nun, er wisse nichts von einem neuen Senderplatz - das muss natürlich noch nichts heißen, zumal es sich dabei derzeit allenfalls um lockere Gedankenspiele handeln dürfte. Ohnehin erscheint es fraglich, ob Thomas Gottschalk überhaupt bereit dazu wäre, mit seiner Sendung schon gegen 18 Uhr an den Start gehen zu wollen. Es wäre in jedem Fall die definitiv letzte Chance für das bislang beim Publikum völlig gescheiterte Format - denn dass die nun Schritt für Schritt geplanten Veränderungen tatsächlich noch einmal einen spürbaren Aufschwung herbeibringen werden, wie derzeit gehofft wird, darf zumindest bezweifelt werden - was im Übrigen auch für die generelle Rückkehr aus der Sommerpause gilt.

Ute Biernat, Geschäftsführerin der Produktionsfirma Grundy Light Entertainment, hatte jedoch bereits am Freitag die Hoffnung auf allzu deutliche Veränderungen am Montag relativiert. "Durch diese Fokussierung auf den 19. März wird erneut immenser Druck und eine hohe Erwartungshaltung aufgebaut, bereits an dem Tag eine völlig neue Sendung sehen zu wollen. Und das kann und wird nicht der Fall sein", so Biernat im DWDL.de-Interview. Klar ist allerdings, dass fortan anstelle der Redaktionstische Platz für rund 100 Zuschauer geschaffen werden soll.

Inzwischen steht auch fest, wie der Umbau der Show über die Bühne gehen wird: Er soll Teil der Show werden, sodass die Zuschauer in der kommenden Woche dann live beobachten können, wie sich das alte "Wohnzimmer" in die neue Studiokulisse verwandelt. Dabei sollen prominente Gäste wie Oliver Pocher, Barbara Schöneberger, Maria Riesch, Ursula Karven und Désirée Nick kräftig anpacken. In den folgenden Wochen sollen durch regelmäßige Rubriken und eine klare Struktur Konstanz in die Sendung gebracht werden.

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