Der Streit der Nachrichtenagenturen geht weiter: Nun will die dpa die Konkurrenten von dapd verklagen, weil man die Marken- und Kennzeichenrechte verletzt sieht. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und beruft sich dabei auf ein Schreiben der dpa an ihre Gesellschafter. Die Deutsche Presse-Agentur hält demnach das Kürzel der Konkurrenz für "ein bewusst gewähltes Kunstwort", das immer häufiger zu Verwechslungen führe - auch, weil oft auch das Kürzel "dpad" anstelle von "dapd" zu lesen ist.

 

Die dpa stört sich zudem an den einzelnen Diensten, die die Konkurrenten genauso nennen wie man selbst. So heiße der überregionale Dienst in beiden Fällen "Basisdienst", auch die "Landesdienste" und der "Themendienst" hätten denselben Namen. Selbst die Kunden-Website der dapd orientiere sich an der dpa und sei "detailliert" nachempfunden. Es ist nicht der erste Streit zwischen den Nachrichtenagenturen. So ging es kürzlich unter anderem um wichtige Aufträge wie jenen des Auswärtigen Amts, das seine Botschaften und Konsulate künftig von der dapd statt von der dpa beliefern lassen will.

In diesem Zusammenhang fand die dpa vor einigen Wochen deutliche Worte. So übernehme die dapd internationale Nachrichten teilweise von der US-Agentur AP und übersetze die lediglich. dapd-Auslandschef André Uzulis wandte sich daraufhin in einem Offenen Brief an dpa-Geschäftsführer Michael Segbers. Darin teilte er mit, dass er über die getätigte Behauptung empört sei und sie "in aller Deutlichkeit" zurückweise. "Sie stufen damit alle Redakteure unserer Auslandsredaktion auf das Niveau von Übersetzern herab und diskreditieren unsere Arbeit als unjournalistisch." Eine derartige Diskreditierung sei unredlich und menschlich enttäuschend.