"Wie bringt man einem Haus bei, das über ein halbes Jahrhundert (erfolgreich) gesendet hat, plötzlich auf Empfang zu schalten? Wie krempelt man einen Betrieb um, der sich zwar als Kommunikationsunternehmen versteht, selbst aber nie wirklich gelernt hat, auch zuzuhören?" Diese Fragen versucht Richard Gutjahr derzeit gemeinsam mit seinen Mitstreitern Sascha Lobo, Daniel Fiene und Sandra Rieß beim Projekt "Rundshow" zu beantworten, wie es im zugehörigen Blog heißt.

Dort soll, ebenso wie in den diversen sozialen Netzwerken, in den kommenden Wochen transparent begleitet werden, wie das Projekt "Rundshow" entsteht. Es gehe darum, ein Format zu entwickeln, das die Vorzüge des Webs mit denen des Fernsehens verbindet. Das Ergebnis wird es dann im Rahmen eines Experiments ab dem 14. Mai vier Wochen lang im Fernsehen und im Web montags bis donnerstags als Late Night-Format zu sehen geben. Die Zuschauer sollen daran aktiv teilnehmen. Dazu wurde eine eigene App programmiert, eine ganztägige Bespielung von Diskussionplattformen in sozialen Netzwerken ist geplant, per Google Hangout soll man an den täglichen Redaktionssitzungen teilnehmen können.

Es gehe aber nicht in erster Linie darum, eine neue Sendung zu machen, vielmehr wolle man Erfahrungen mit neuen Kommunikationswegen sammeln, auch im Hinblick auf das Superwahljahr 2013. Dafür entwickle man ein neues Content-Management-System, neue Workflows und eine neue Infrastruktur. "Von Transparenz und Mitbestimmung zu reden, ist das eine, diese umzusetzen und in die eigenen Programme zu integrieren, das andere", schreibt Gutjahr in seinem Blog. Ob und wie gut das gelingt, lässt sich in den kommenden Wochen live verfolgen.

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