Wenn die US-Sender ihre Pläne für die kommende TV-Saison bekannt geben, dann ist das auch für die deutschen Sender immer eine Zitterpartie. Wenn die Amerikaner Serien einstellen, dann hat das schließlich auch auf die Sender hierzulande direkte Auswirkungen. Und in diesem Jahr heißt es tatsächlich, von drei der stärksten US-Serien Abschied zu nehmen.

Schon lange fest stand, dass die "Desperate Housewives" mit der achten Staffel planmäßig enden, ProSieben konnte sich also schon seit langem darauf einstellen - auch wenn bislang nicht klar ist, wie die sich auftuende Lücke am Mittwochabend nun geschlossen werden soll. Nicht über die erste Staffel hinaus kommt unterdessen "Terra Nova" - das zuletzt aber auch in Deutschland schon nicht so besonders gut lief. Ansonsten ist ProSieben glimpflich davon gekommen: "Grey's Anatomy" geht ebenso weiter wie "Private Practice". "Fringe" erhält immerhin noch einen verkürzte letzte Staffel als Abschluss, und die erfolgreichen Sitcoms "Two and a half Men", "The Big Bang Theory", "How I Met your Mother" und "New Girl", die inzwischen erfolgreich in der Primetime laufen, mussten ohnehin nicht um eine Verlängerung fürchten.

Schwerer getroffen hat es da schon RTL: Schon vor einigen Wochen wurde bekannt, dass "Dr. House" mit dem Ende der ebenfalls achten Staffel ebenfalls enden wird. Nach dem Ausstieg von Lisa Edelstein alias Cuddy waren die Zuschauerzahlen in dieser Saison deutlich gefallen, was letztlich wohl mit ausschlaggebend für die schon länger im Raum stehende Entscheidung gewesen sein dürfte. Auch in Deutschland schwächelten die Quoten zuletzt aber bereits, lange wäre das auch hierzulande daher wohl nicht mehr gut gegangen.

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Schwerer trifft RTL da schon die Entscheidung, "CSI: Miami" nach der in den USA schon zu Ende gegangenen zehnten Staffel auf den Serien-Friedhof zu verbannen. Zuletzt war man eigentlich davon ausgegangen, dass es eher die Kollegen von "CSI: NY" erwischen würde und nicht Horatio Caine und Co. RTL brachen damit das einst so erfolgreiche Dienstags-Line-Up komplett weg. Darin liegt aber freilich auch eine Chance, frischen Wind ins schwächelnde Serien-Angebot des Senders zu bringen und sich neu aufzustellen. "Bones" und "CSI" schwächeln hierzulande schließlich ebenfalls, werden RTL aber weiterhin zur Verfügung stehen.

Allgemein traf die Absetzungs-Keule auch in diesem Jahr wieder vor allen Dingen viele Neustarts, die damit in vielen Fällen schlicht gar nicht den Weg ins deutsche Free-TV finden dürften. Die Neuauflage von "Charlie's Angels" scheitertete ebenso wie die als "Housewives"-Nachfolger gehandelte Serie "GCB" und die Retro-Serien "Pan Am" und "The Playboy Club". Dass hohe Zuschauerzahlen beim Gesamtpublikum wenig helfen, wenn die Reichweite in der Zielgruppe nicht stimmt, musste "Harry's Law" bei NBC erfahren: Die Serie wurde nach Staffel 2 abgesetzt, obwohl es die meistgesehene des Senders war.

Im Folgenden ein Überblick über alle zu Ende gegangenen oder abgesetzten Serien der fünf US-Networks in diesem Jahr:

  • A Gifted Man
  • Alcatraz
  • Allen Gregory
  • Are you there, Chelsea?
  • Awake
  • Bent
  • Best Friends Forever
  • Breaking In
  • Charlie's Angels
  • Chuck
  • CSI: Miami
  • Desperate Housewives
  • Dr. House
  • Free Agents
  • GCB
  • Harry's Law
  • How to be a Gentleman
  • I hate my Teenage Daughter
  • Man Up
  • Missing
  • Napoleon Dynamite
  • NYC 22
  • One Tree Hill
  • Pan Am
  • Prime Suspect
  • Ringer
  • Rob
  • Terra Nova
  • The Finder
  • The Firm
  • The Playboy Club
  • The River
  • The Secret Circle
  • Unforgettable
  • Work it