Über ihre Medienholding ddvg ist neben dem Mehrheitsgesellschafter M. DuMont Schauberg auch die SPD zu 40 Prozent an der insolventen "Frankfurter Rundschau" beteiligt, was ausgerechnet im anstehenden Wahljahr nun noch zu unschönen Schlagzeilen und Bildern führen könnte. "FR"-Betriebsratschef Marcel Bathis appelliert via "Focus" an die Partei, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden und zusammen mit DuMont einen "branchenüblichen Sozialplan" für die rund 470 Mitarbeiter zu verabschieden. Laut Bathis denke der Betriebsrat derzeit auch darüber nach, eine Demonstration vor der SPD-Parteizentrale in Berlin zu organisieren und ätzt: "Offenbar benötigt die SPD im nächsten Jahr jeden Cent, um den Kanzler stellen zu können."

Sollte sich bis Ende Januar kein Käufer für die chronisch defizitäre "Frankfurter Rundschau" finden und das Blatt damit vollständig eingestellt werden müssen, könnten sich die Kosten für den geforderten Sozialplan auf 20 Millionen Euro belaufen. MDS und die ddvg hätten bereits mitgeteilt, dass das ihre "finanzielle Leistungskraft bei Weitem übersteige", so der "Focus".