Wer das Online-Angebot der "Braunschweiger Zeitung", die zur WAZ-Mediengruppe gehört, nutzen will, soll künftig zahlen - und zwar keine Kleckerbeträge. Die "Braunschweiger Zeitung" setzt dabei auf ein ähnliches Model, wie es auch die "Welt" kürzlich eingeführt hat. So lassen sich künftig nur noch 15 redaktionelle Beiträge pro Monat kostenfrei abrufen. Wer mehr lesen will, soll ein Online-Abo abschließen. Gegenwärtig schlägt das mit 9,90 Euro pro Monat zu Buche - wobei auch ein Wochen- oder Tages-Abo möglich ist.

Doch dabei handelt es sich nur um vergünstigte Einstiegspreise. Mittelfristig sollen Online-Nutzer den gleichen Preis zahlen wie Abonnenten der Print-Ausgabe, sprich 27,70 Euro pro Monat. "Es spielt keine Rolle, ob ich die Zeitung gedruckt, als E‐Paper oder im Internet lese. Gezahlt wird in erster Linie für den Inhalt, nicht für die Darreichungsform", erklärt Geschäftsführer Harald Wahls. Das Argument, dass für Online-Nutzer immerhin weder eine Zeitung gedruckt, noch diese verteilt werden muss, lässt Wahls nicht gelten. Dafür habe man die Online-Produkte schließlich "bewusst mit einem 24-Stunden-Newsticker angereichert".

Auch wer schon Print-Abonnent ist, wird für den Online-Zugang zusätzlich zur Kasse gebeten. Der Aufpreis liegt in der Einführungsphase bei 6,90 Euro, dauerhaft sind aber offenbar 15,80 Euro pro Monat angedacht. Auch ein E-Paper gibt es, das nicht im normalen Online-Abo enthalten ist, sondern ebenfalls separat berechnet wird. Das E-Paper im normalen Zeitungs-Layout gibt's online sowie als App für Tablet-Computer mit iOS oder Androd. Verfügbar ist es ab 3 Uhr nachts.

Wahls: "Immer mehr Menschen nutzen ausschließlich die elektronischen und digitalen Angebote der Tageszeitungen. Wenn wir unsere Inhalte weiter mit hoher Qualität bereitstellen und unsere gesellschaftliche Aufgabe als unabhängiger Lieferant zuverlässiger Informationen wahrnehmen wollen, können wir unsere Online-Angebote nicht mehr ausschließlich kostenlos zur Verfügung stellen. Und es wäre auch ungerecht, wenn die Leser der gedruckten Zeitung die elektronischen Angebotsformen subventionieren, während diejenigen, die nur im Internet lesen, gar nichts dafür bezahlen." Daher sei es nur konsequent, wenn man künftig auch für die digitalen Angebote Geld vom Leser verlange.