Die Umbenennung der WAZ-Mediengruppe in Funke Mediengruppe wurde bislang sehr halbherzig umgesetzt - doch das ist vielen Mitarbeitern des Verlags vermutlich herzlich egal. Denn nach wie vor jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Nun berichtet "newsroom.de" von weiteren massiven Stellenstreichungen. In einem Brief wenden sich die Geschäftsführer Christian Nienhaus, Manfred Braun und Christian Ziegler an ihre Mitarbeiter und kündigen in diesem Zusammenhang rund 200 Stellenstreichungen in Nordrhein-Westfalen an. Betroffen sind Mitarbeiter im Redaktions- und Verwaltungsbereich der Funk Mediengruppe.

Es geht dabei um den Content Desk, die Anzeigenblätter und den Bereich Anzeigen. Man wolle "so sozialverträglich wie nur möglich handeln", beschwichtigten die Geschäftsführer am Mittwoch. "Wir wissen, was das für die einzelnen Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet und haben uns diesen Entschluss lange überlegt." Eine Alternative zu den Entlassungen sieht man bei der Funke aber offenbar nicht. "Der starke Wettbewerb, der signifikant einbrechende Anzeigenmarkt und die erodierenden Auflagenzahlen deutscher Tageszeitungen führen auch bei unserer Mediengruppe zu Umsatzrückgängen in Millionenhöhe", erklärte die Geschäftsführung in dem Schreiben an die Mitarbeiter.

Vor allem der Rückzug von Discounter wie Aldi aus dem Anzeigengeschäft der Tageszeitungen trifft die Funke Mediengruppe offenbar hart.  "Lokal bricht der Stellenmarkt mehr und mehr ein. Unsere Prognosen zeigen Risiken in Millionenhöhe, bereits im Januar und Februar liegen unsere Werbeerlöse unter denen des Vorjahres, das bisher das schlechteste Anzeigenjahr in unserer Geschichte war", zitiert "newsroom.de". Bereits vor wenigen Wochen hatte die Funke Mediengruppe mit der Entlassung der kompletten Redaktion der "Westfälischen Rundschau" für negative Schlagzeilen gesorgt.

Gegenüber DWDL.de bestätigte die Funke-Mediengruppe am Mittwochabend die Pläne. "Wir haben die Betriebsräte heute darüber informiert, dass wir uns gezwungen sehen, im Redaktions- und Verwaltungsbereich rund 200 Stellen in NRW abzubauen, von Entlassungen ist nicht die Rede. Diese Entscheidung ist uns mehr als schwer gefallen und wir versichern, dass wir so sozialverträglich wie nur möglich handeln werden. Der signifikant einbrechende Anzeigenmarkt und die erodierenden Auflagenzahlen im Tageszeitungsbereich führen auch bei unserer Mediengruppe zu deutlichen Umsatzrückgängen. Darüber hinaus bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir keine weitere Stellungnahme abgeben möchten."