Der Bericht über den CSU-Parteikonvent im "heute-journal" vom 3. Mai sorgt im Nachhinein nun noch für Wirbel. Am Wochenende hatte sich CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt in einem Offenen Brief an ZDF-Intendant Thomas Bellut gewandt und unter anderem kritisiert, dass Claus Kleber wörtlich gesagt hatte "Aus Videos wurden ganz eilig noch Bezüge zu Uli Hoeneß und zu dem wegen Beschäftigung seiner Ehefrau geschassten Fraktionsvorsitzenden herausgeschnitten." Die CSU hatte den Bericht zu diesem Zeitpunkt längst dementiert. Dobrindts Frage ans ZDF: "Aufgrund welcher Recherche kam der Moderator zu der Behauptung, es seien Szenen aus Videos herausgeschnitten worden?"

Das ZDF kündigte am Montag eine förmliche Antwort auf den Brief an, räumte aber in einem ersten Statement aber bereits ein, dass es für den Hinweis auf "Umschnitte" nur eine einzige Quelle (DLF) gegeben habe. Ein Dementi sei nicht bekannt gewesen. Dass die Redaktion keine Reaktion der CSU eingeholt habe, sei ein Fehler gewesen. Auch Claus Kleber selbst äußerte sein Bedauern: "Ich habe die Darstellung einiger Medien, nach der die CSU einen Video-Film in letzter Minute noch umarbeiten ließ, in meiner Moderation aufgegriffen und ungeprüft übernommen. Das hätte mir nicht passieren dürfen."

Daneben hatte CSU-Generalsekretär Dobrindt eine weitere Frage im Zusammenhang mit dem Bericht aufgeworfen. So bewertete ein Event-Manager die Veranstaltung in einem - so die Sicht der CSU - "rückblickenden Schluss-Resümee". Im Hintergrund ist allerdings zu sehen, dass der Generalsekretär gerade erst seine Eröffnungsworte spricht. "Kann das ZDF erklären, warum ein Resümee über eine Veranstaltung nebst Bewertung ihres Ablaufes bereits kurz nach deren Eröffnung erfolgt?" Das ZDF verweist in seiner Antwort darauf, dass sich das Interview mit dem Event-Manager lediglich um "Fragen der Inszenierung" gedreht habe. "Es fand in der Eröffnungsphase des Konvents statt, in der der Charakter der Veranstaltung bereits deutlich geworden war", heißt es weiter. Eine politische Analyse habe es erst später in einem Schaltgespräch mit dem CSU-Kenner Heinrich Oberreuter gegeben.

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