Kurz vor der Sommerpause droht der "heute-show" Ärger: Ein Bericht von Martin Sonneborn, in dem dieser sich gemeinsam mit Touristen auf "Glatzensafari" durch Brandenburg begibt, ist womöglich über das Ziel hinausgeschossen. Konkret geht es um zwei Männer, die - wenn auch verpixelt - in dem Bericht zu sehen waren und sich nun verunglimpft fühlen. Sie befürchten, künftig als Neonazis beschimpft zu werden, obwohl sie dies eigenen Aussagen zufolge nicht sind. Zugleich fürchten sie, durch ihre Union-Berlin-Jacken erkannt werden zu können - wobei der ungepixelte Abdruck ihrer Gesichter in der "Bild"-Zeitung diese Gefahr vermutlich um ein Vielfaches erhöhen dürfte.

Wie das Blatt am Freitag berichtete, beschmierten Unbekannte die Fassade der Wohnung eines der Union-Fans inzwischen mit der Forderung "Nazis raus!". Bereits am Mittwoch hatte der Anwalt der beiden Fußball-Anhänger angekündigt, rechtliche Schritte prüfen zu wollen. "Ich bin dabei zu prüfen, dass wir vom ZDF eine Gegendarstellung, Schmerzensgeld wegen der Verletzung des Rechts am eigenen Bild sowie eine Unterlassung der Ausstrahlung des Bildmaterials in weiteren Sendungen fordern. Die Anzeige wird von der Polizei und Staatsanwaltschaft bearbeitet."

In dem "heute show"-Bericht fährt Martin Sonneborn gemeinsam mit mehreren Touristen neben beiden Männern her und verspricht "Nazis in freier Wildbahn". Später ruft der Reporter: "Und sie haben ganz kleine Schwänze." Einer der Betroffenen spricht in der "Bild"-Zeitung über seinen Ärger: "Meine Freundin ist mit den Nerven runter. Mein Sohn darf seine Töchter nicht mehr sehen. Seine Ex-Frau will einen Beweis dafür, dass er kein Nazi ist. Dabei sind wir keine Neonazis, wird sind Unioner. Diese Scheiße kommt nur durchs ZDF." Das ZDF hat den Bericht inzwischen aus seiner Mediathek entfernt.