Die Kommission für Jugendmedienschutz legte am Montag ihren Bericht über das 1. Halbjahr vor. Demnach wurden im Rundfunkbereich sieben Verstöße gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag festgestellt, weitere neun im Telemedienbereich. Zwei Mal geriet dabei ProSieben ins Visier des Gremiums. Zum Einen stieß man sich daran, dass die Dokumentation "Unter fremden Decken - Auf der Suche nach dem besten Sex der Welt" bereits um 20:15 Uhr zu sehen war. Mehrere Szenen könnten Kinder und Jugendliche unter 16 überfordern oder verunsichern, weil sie "die dargestellten Sexualpraktiken nicht einordnen können", heißt es in der Mitteilung. Auch die Verbindung von Sexualität und Alkohol wurde kritisch gesehen. Die Sendung hätte aus KJM-Sicht erst nach 22 Uhr ausgestrahlt werden dürfen.

Auch an der Sendung "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" stießen sich die Jugendschützer. An der Ausstrahlung auf dem eigentlichen Sendeplatz um 20:15 Uhr hatten sie zwar nichts auszusetzen, wohl aber an einer Wiederholung im Tagesprogramm, in diesem Fall um 7 Uhr morgens. "Riskante Aktionen und Mutproben, die problematisches Verhalten hinsichtlich einer Selbstverletzung aufwiesen", seien für unter 12-Jährige nicht geeignet. Daher hätten die Sendungen erst nach 20 Uhr ausgestrahlt werden dürfen.

Ebenfalls mit der Wiederholung im Tagesprogramm verstieß auch Viva mit seiner Dokusoap "Party Bruder" gegen die Jugendmedienschutzbestimmungen. In der ersten Folge würden "Frauen auf der verbalen Ebene abgewertet und lediglich als Sexualpartnerinnen dargestellt", so die KJM. Die Folge beinhalte Verhaltens- und Handlungsmuster, die von Kindern unter 12 Jahren nicht eingeordnet werden können. Und schließlich wurden auch noch diverse Pay-TV-Sender gerügt, weil sie zu gewaltlastige Sendungen ohne Vorsperre im Tagesprogramm zeigten: "American History X" bei TNT Film, "Geschändet und geliebt" bei MGM sowie die Folge "Unter Druck" aus "SOKO Wien" bei Sky.