Seit Dienstag fällt der Vorspann der Dortmunder "Lokalzeit" im WDR Fernsehen ein wenig kürzer aus. Seitdem fehlen nämlich die jubelnden BVB-Fans von der Südtribüne des Dortmunder Stadions. "Wir denken, dass es nach dem Krawall bei dem Revierderby Zeit ist, dass sich alle friedlichen Fangruppen klar von den gewallttätigen Chaoten distanzieren sollen. Momentan herrscht da aber weitgehend Funkstille", begründete die Moderatorin in der Sendung das Fehlen der Bilder.

Die Aktion des WDR stößt bei vielen Fans aber auch beim BVB selbst allerdings auf Unverständnis. Trainer Jürgen Klopp sagte: "Eins der eindrucksvollsten Monumente im Weltfußball einfach rauszunehmen, weil da ein paar Leute drauf sind, die sich daneben benommen haben, das könnte man im Duden auch unter 'populistisch' nachschlagen". Sportdirektor Michael Zorc sagte, er habe bislang nur gerüchteweise von der WDR-Aktion gehört und könne es "gar nicht glauben".

Gerald Baars, Leiter des WDR-Studios Dortmund verwies laut derwesten.de darauf, dass man eine lebhafte Diskussion in diversen Blogs angestoßen habe und dass der WDR dazu verpflichtet sei, die Würde des Menschen zu achten. "Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Menschenwürde gilt auch für gegnerische Fußballanhänger. Gerade weil wir die Fußballbegeisterung teilen, wollen wir keine weitere Gewalt in ihrem Windschatten erleben. Und ich hoffe, Sie auch nicht", wird Baars auf derwesten.de zitiert. Am Mittwoch soll die Diskussion in der "Lokalzeit" thematisiert werden.